01. November, 2024

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Halbleiter im Gegenwind: Nvidia und Co. unter Druck

Halbleiter im Gegenwind: Nvidia und Co. unter Druck

Die Aktien von Nvidia erlebten einen deutlichen Rückgang von fast 5%, da Investoren besorgt über eine potenzielle Verlangsamung der Ausgaben im Bereich Künstliche Intelligenz und mögliche Lieferverzögerungen bei ihren KI-Chips sind. Diese Unsicherheiten spiegeln sich auch in der Gesamtperformance der Halbleiterbranche wider: Der PHLX Semiconductor Index verzeichnete einen Rückgang von über 4%, was stärker war als der Rückgang des breiteren Marktes.

Auch andere Halbleitergiganten wie Advanced Micro Devices und Intel mussten Verluste hinnehmen. Während AMD um 2,7% fiel, verzeichneten Intel und Qualcomm Rückgänge von etwa 3%. Broadcom waren mit einem Minus von 4,5% ebenfalls stark betroffen. Besonders hart traf es Arm, die um fast 9% einbrach.

Eine große Rolle in diesem Geschehen spielt Microsoft, das in seinem jüngsten Quartalsbericht Verzögerungen bei der Lieferung von Grafikprozessoren – also KI-Chips – durch Drittanbieter ansprach, die das Wachstum seines KI-Geschäfts im Cloud-Bereich beeinträchtigten. Diese GPUs stammen größtenteils von Nvidia. Analyst Gil Luria von D.A. Davidson deutete an, dass dies ein Hinweis darauf sein könnte, dass Nvidia die Nachfrage derzeit nicht ausreichend bedienen kann.

Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verlangsamung der Investitionsfreude von KI-Großkunden wie Microsoft. Finanzchefin Amy Hood erwähnte, dass die Wachstumsrate der KI-getriebenen Ausgaben irgendwann abflachen könnte, ohne jedoch einen genauen Zeitpunkt zu nennen.

Auch Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, warnte in ihrem Bericht vor gleichbleibenden Investitionen im vierten Quartal. CFO Anat Ashkenazi betonte, dass das Unternehmen bemüht sei, ein Gleichgewicht zwischen Investitionen in KI und Kostendisziplin zu finden. Es wird prognostiziert, dass die Ausgaben im Jahr 2025 ansteigen, jedoch nicht im gleichen Maßstab wie zuvor.

Die Ergebnisse von Advanced Micro Devices trugen ebenfalls zur Verunsicherung bei. Ein niedriger als erwarteter Umsatz-Ausblick führte zu dem stärksten Tagesverlust der AMD-Aktien seit zwei Jahren.