04. Dezember, 2024

Wirtschaft

Haftbefehl gegen René Benko entfacht neuen Wirbel in der Immobilienbranche

Haftbefehl gegen René Benko entfacht neuen Wirbel in der Immobilienbranche

Der Gründer der insolventen Signa-Gruppe, René Benko, befindet sich aktuell im Fokus der italienischen Justiz. Wie bekannt wurde, erließ die Staatsanwaltschaft in Trient einen Haftbefehl gegen ihn. Die Vorwürfe gegen Benko beziehen sich auf Immobilienspekulationen in den Regionen Trentino und Südtirol, wie die Nachrichtenagentur Ansa erfährt. Doch sein österreichischer Anwalt, Norbert Wess, bleibt gelassen und erwartet nicht, dass ein Europäischer Haftbefehl gegen Benko tatsächlich durchgesetzt wird. Ohne genauere Details zu nennen, äußerte Wess seine Hoffnung auf eine baldige Klärung der Vorwürfe.

Neben Benko wurden auch eine Unternehmerin aus Bozen und die Bürgermeisterin von Riva del Garda, Cristina Santi, unter Hausarrest gestellt, wie seitens der Staatsanwaltschaft bekannt wurde. Zeitgleich fanden zahlreiche Durchsuchungsaktionen in verschiedenen Büros und Wohnungen statt, darunter auch in Rom. Italienische Behörden werfen den Beteiligten die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Korruption und Betrug vor. In Bozen, im Rathaus der Südtiroler Hauptstadt, waren Ermittler ebenfalls aktiv.

René Benko, dessen Signa-Gruppe ein umfangreiches Portfolio mit namhaften Kaufhausgruppen wie KaDeWe und Galeria innehatte, sieht sich mit milliardenschweren Forderungen konfrontiert. Aufgrund steigender Kosten in diversen Bereichen brach seine Unternehmensgruppe kürzlich zusammen. Aktuelle Ermittlungen drehen sich zusätzlich um den Vorwurf des Betrugs bei der Beantragung von Corona-Hilfsgeldern für das noble "Chalet N" im Skiort Lech am Arlberg, das im Umfeld von Benko angesiedelt ist.

Benkos Anwalt weist die Vorwürfe entschieden zurück und betont, dass seine Mandanten stets für ihre Aufenthalte im Chalet bezahlt hätten – wie alle anderen Gäste auch. Bereits zuvor wurden Ermittlungen gegen Benko wegen Kreditbetrugs und vermuteter Bestechung eingeleitet. In all diesen Fällen bestreitet der Unternehmer die Anschuldigungen nachdrücklich.