Etwa 25.000 Hafenarbeiter an den Häfen entlang der Ost- und Golfküste der USA legen ihre Arbeit nieder, um ihre Forderungen nach höheren Löhnen und Schutz vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze durch Automatisierung zu bekräftigen. Erstmals seit fast 50 Jahren sind die Mitglieder der International Longshoremen's Association in den Streik getreten. Der Präsident der Gewerkschaft, Harold Daggett, unterstrich in einem Social-Media-Beitrag die Forderung nach „den Löhnen, die wir verdienen“.
Die Gewerkschaft macht die United States Maritime Alliance für die ins Stocken geratene Einigung verantwortlich, die den Streik beenden könnte. Sie wirft den von USMX vertretenen Seefrachtunternehmen vor, trotz Milliardengewinnen im Jahr 2024 ein „inakzeptables Lohnangebot“ zu unterbreiten.
Anders als an der Westküste, wo eine andere Gewerkschaft die Interessen der Dockarbeiter vertritt und im Jahr 2023 erfolgreich Gehaltserhöhungen erzielte, sind dort keine Streiks zu verzeichnen. Die nun beendeten Verhandlungen an der Ostküste werfen ein Schlaglicht auf die ungleichen Arbeitsbedingungen, da die Löhne der ILA-Arbeiter deutlich unter denen ihrer Kollegen an der Westküste liegen.
Ein kürzlich abgelaufener Vertrag zeigt, dass die Einstiegsgehälter der Hafenarbeiter bei 20 Dollar pro Stunde beginnen und auf maximal 39 Dollar steigen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung um 77% über die Vertragslaufzeit, die letztlich bis zu 69 Dollar pro Stunde bringen würde. Hingegen schlug die U.S. Maritime Alliance eine Erhöhung von knapp 50% vor, was von der ILA abgelehnt wurde.
Viele Hafenarbeiter bedienen kostspielige Containerabfertigungsausrüstungen und verdienen dabei nur wenig mehr als 20 Dollar pro Stunde. Der Präsident der ILA betont, dass viele Arbeiter für höhere Löhne bis zu 100 Stunden in der Woche arbeiten müssen, was die extremen Arbeitszeiten in dieser Branche verdeutlicht.