Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat im laufenden Tarifkonflikt um die Entlohnung der Hafenarbeiter ein neues Angebot unterbreitet. Dieses umfasst zwei Optionen mit verschiedenen Laufzeiten, welche jeweils eine deutliche Reallohnsteigerung beinhalten. Die Gewerkschaft Verdi wird das Angebot nun ihren Mitgliedern zur Abstimmung vorlegen.
Nach zweitägigen Verhandlungen in Bremen, die bereits die vierte Runde dieses Tarifstreits markierten, hat der ZDS seine Vorschläge detailliert präsentiert. Der Tarifkonflikt wurde von mehreren Warnstreiks begleitet, bei denen hunderte Beschäftigte die Arbeit niederlegten und somit den Betrieb in Häfen wie Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven lahmlegten.
Den Angaben der Gewerkschaft zufolge beinhalten die Vorschläge des ZDS einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne ab Januar um 0,95 Euro für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Alternativ wird bei einer 16-monatigen Laufzeit ein Inflationsausgleich von 1.400 Euro und eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,15 Euro geboten. Zudem sollen in beiden Fällen höhere Schichtzulagen und zusätzliche 480 Euro Urlaubsgeld gezahlt werden.
Die Gewerkschaft zeigt sich jedoch skeptisch. Während einige Forderungen, wie die Erhöhung der Schichtzuschläge, berücksichtigt wurden, bleiben andere Erwartungen von Verdi unberücksichtigt. Konkret fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro rückwirkend ab dem 1. Juni sowie eine zwölfmonatige Laufzeit des Tarifvertrags. Die Mitglieder von Verdi sollen nun über das neue Angebot abstimmen, bevor die Bundestarifkommission am 22. und 23. August entscheidet, wie weiter verfahren wird.
ZDS-Verhandlungsführer Torben Seebold zeigt sich zuversichtlich, mit dem neuen Angebot eine langfristige Lösung zu finden und das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Häfen wiederherzustellen. Die finale Entscheidung über die Annahme oder Ablehnung des Angebots bleibt jedoch abzuwarten.