02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Hafenarbeiter-Streik: Lieferketten unter Druck – Panikkäufe breiten sich aus

Hafenarbeiter-Streik: Lieferketten unter Druck – Panikkäufe breiten sich aus

Ein äußerst angespanntes Handelsklima zeichnet sich in den USA ab, nachdem Hafenarbeiter der International Longshoremen's Association (ILA) an Ost- und Golfküstenhäfen in einen Streik getreten sind. Fast zeitgleich überschwemmten Berichte von Panikkäufen auf Social-Media-Plattformen wie X und Facebook das Internet und zeigten entnervte Konsumenten, die verzweifelt Wasser, Toilettenpapier und andere wichtige Güter in Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften horteten.

Fotografin und Autorin Denise Van Patten postete ein Video auf X, das das leere Wasserregal in einem lokalen Kroger-Markt dokumentierte. Sie kommentierte: "Sind die Leute wegen des Hafenstreiks bereits in Panik? Hier sind die Regale in der Wasserabteilung meines lokalen Krogers heute Morgen." Michael Coker schilderte ähnliche Szenen aus South Carolina mit den Worten: "Nun, die Panikkäufe sind in vollem Gange in meiner kleinen Stadt. Sam's um 8:30 Uhr, kein Wasser mehr. Dasselbe bei Walmart und anderen Lebensmittelgeschäften. Als nächstes kommt das Toilettenpapier."

Die Verhandlungen zwischen der ILA und ihrem Arbeitgeberverband, der United States Maritime Alliance (USMX), gerieten in einer Sackgasse, nachdem die vorgeschlagene Lohnerhöhung von 50 % innerhalb von sechs Jahren abgelehnt wurde. Die betroffenen Häfen umfassen drei der fünf verkehrsreichsten Häfen in den USA: den Hafen von New York und New Jersey, den Hafen von Savannah in Georgia und den Hafen von Houston.

In einer Stellungnahme forderte Matthew Shay, Präsident und CEO des National Retail Federation, die Biden-Administration auf, einzugreifen. „Eine Störung dieses Ausmaßes während dieser entscheidenden Phase der wirtschaftlichen Erholung unseres Landes wird verheerende Folgen für amerikanische Arbeiter, ihre Familien und lokale Gemeinschaften haben“, warnte Shay.

Auch Wirtschaftsexperten wie Daniel Munch von der American Farm Bureau Federation sind alarmiert. „Für internationale Ziele sind Wasserexporte für uns Landwirte unverzichtbar“, sagte Munch in einem Podcast-Interview und fügte hinzu, dass eine Woche Streik massive Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Exporte mit einem wirtschaftlichen Verlust von etwa 1,4 Milliarden Dollar pro Woche hätte.

Möglicherweise noch schwerwiegender ist die betriebliche Unsicherheit für große Einzelhändler wie Walmart, Ikea, Samsung und Home Depot, die laut Daten von ImportGenius und Arbor Data Science stark betroffen sein könnten.

Ein Sprecher von Walmart beruhigte jedoch und erklärte, dass das Unternehmen stets auf potenzielle Unterbrechungen vorbereitet sei und zusätzliche Versorgungsquellen unterhalte, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen.