08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Hafenarbeiter kehren zurück – Verhandlungen über Automatisierung stehen bevor

Hafenarbeiter kehren zurück – Verhandlungen über Automatisierung stehen bevor

Nach einem dreitägigen Streik der International Longshoremen's Association (ILA) sind Hafenarbeiter an der Ost- und Golfküste wieder im Einsatz, doch die Frage der Automatisierung muss noch geklärt werden, bevor der bestehende Vertrag Anfang 2025 ausläuft. Am Sonntag wurden wichtige Terminals geöffnet, um den Containerumschlag nach dem Stillstand durch 45.000 streikende ILA-Mitglieder wieder in Gang zu bringen. Während dieser Zeit mussten Dutzende von Schiffen vor den maritimen Toren von Neuengland bis Texas warten. Hätte der Streik eine Woche angehalten, wären bis zu eine Million Ladungseinheiten in den Häfen stecken geblieben. Bereits am Donnerstag setzte die ILA den Streik aus, nachdem sie sich mit den von der United States Maritime Alliance (USMX) vertretenen Hafeneigentümern vorläufig auf eine Gehaltserhöhung von 62 % geeinigt hatte. Unter Vermittlung von Vertretern der Biden-Regierung vereinbarten die Parteien zudem, den aktuellen Hauptvertrag bis zum 15. Januar zu verlängern und Verhandlungen über einen neuen Sechsjahresvertrag aufzunehmen. Diskutiert werden dabei neben Benefits und Container-Royalties vor allem die Forderung der Gewerkschaft, dass 14 Containerzentren in 36 Häfen nicht automatisiert werden dürfen. Harold Daggett, Präsident der ILA, betonte gegenüber den Mitgliedern, dass es trotz der Lohnerhöhung ebenso wichtig sei, das traditionelle Arbeitsgebiet zu schützen und Automatisierung zu verhindern. Die USMX gab an, bei den Technologiefragen mit der ILA übereinzustimmen. Ob die Basis der ILA einen neuen Vertrag annimmt, bleibt abzuwarten; im September verweigerten 33.000 Boeing-Mitarbeiter die Annahme eines vorläufigen Abkommens mit dem größten US-amerikanischen Luftfahrtunternehmen.