Der spektakuläre Fall eines massiven Datendiebstahls erschüttert derzeit die amerikanische Telekommunikationsbranche. Die US-Regierung hat die beiden Hacker Connor Moucka und John Binns beschuldigt, für den Zugang zu den Systemen von AT&T verantwortlich zu sein, bei dem rund 50 Milliarden Datensätze von Kundenanrufen und -texten gestohlen wurden. Die betroffenen Aufzeichnungen betreffen sowohl Mobilfunk- als auch Festnetzkunden von AT&T, enthalten jedoch nicht den Inhalt der Nachrichten. Obwohl AT&T bereits im Juli den Vorfall öffentlich machte, bleiben viele Details bis zur jüngsten Anklage des Justizministeriums im Unklaren.
Bemerkenswert ist, dass in der Anklageschrift von "Opfer-2" die Rede ist, einem großen Telekommunikationsunternehmen in den USA, das etwa Mitte April Opfer eines Hackerangriffs wurde. Diese Zeichen sowie die Tatsache, dass AT&T den Hack am 19. April entdeckte, sprechen stark dafür, dass es sich bei "Opfer-2" um AT&T handelt, obwohl das Unternehmen keinen Kommentar dazu abgab und auf Presseanfragen nicht reagierte.
Neben AT&T gerieten auch andere Unternehmen ins Visier der Cyberkriminellen. Laut der Anklage trieben Moucka und Binns über einen Zeitraum von fast einem Jahr Lösegeld in Form von Kryptowährungen ein. Die Hacker konnten mindestens drei Opfer um Bitcoin im Wert von etwa 2,5 Millionen US-Dollar erleichtern. Moucka, der in Kanada lebte, ist auch bekannt unter Pseudonymen wie "judische" und "waif", während Binns, der in der Türkei lebte, auf Namen wie "irdev" hörte. Beide wurden inzwischen in ihren Heimatländern verhaftet.
Neben dem Telekommunikationsriesen AT&T sind unter den betroffenen Unternehmen auch große Namen wie Santander, Ticketmaster und 165 weitere, die alle ebenfalls den Cloud-Dienst von Snowflake nutzen.