Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat eindringlich dazu aufgerufen, nach dem Wahlkampf pragmatische Bündnisse zu schließen, um politische Stabilität zu sichern. Differenzen seien im Wettbewerb normal, doch die Parteien der Mitte sollten sich nicht in unüberwindbaren Gegensätzen verstricken, sagte Habeck. Dabei hob er hervor, dass destruktives Schwarz-Weiß-Denken das Fundament der Demokratie erschüttern könne.
Ein Blick nach Österreich liefert ein mahnendes Beispiel: Dort droht nach dem Scheitern von Koalitionsgesprächen eine Zusammenarbeit der konservativen ÖVP mit der rechtspopulistischen FPÖ, deren Chef Herbert Kickl für seine umstrittenen Positionen bekannt ist. Habeck warnte, dass das Festhalten an starren Fronten die Radikalen stärke.
Kurz vor dem Startschuss des Wahlkampfs haben die Grünen eine neue Kampagne initiiert, die Habeck als „Bündniskanzler“ bewirbt. Diese zielt darauf ab, die Koalitionsfähigkeit der Grünen zu betonen. Geplante Projektionen in deutschen Städten sollen symbolisch den Brückenschlag über politische Gräben darstellen. Gleichzeitig ist dies eine subtile Replik auf CSU-Chef Markus Söders ablehnende Haltung gegenüber einem schwarz-grünen Bündnis.
Obwohl die Umfragen derzeit nur eingeschränkte Erfolgsaussichten für einen Kanzler Habeck offenbaren, bleibt er optimistisch und betont seine Bereitschaft, in einer Regierungskoalition Verantwortung zu tragen.