Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigte sich während der Eröffnung der Messe WindEnergy Hamburg äußerst zufrieden mit den politischen Maßnahmen zum Ausbau der Windenergie in Deutschland. In seiner per Video übertragenen Ansprache erklärte er: "Zum ersten Mal in der deutschen Energiegeschichte hat die politische Seite ihre Aufgabe erfüllt." Obwohl es immer Verbesserungsmöglichkeiten gebe, betonte Habeck, dass es keinen politischen Engpass beim Ausbau der Windenergie gebe. Nun sei die "praktische Seite" gefordert, insbesondere Wirtschaftsvertreter, die sich um Transport, Produktion und Installation kümmern müssten. Der Minister bezog sich auf die etwa 40.000 Fachbesucher, die rund 1.600 Unternehmen auf der Messe repräsentieren. Habeck kündigte an, dass bis zur Mitte des Jahrzehnts ein jährlicher Zubau von zehn Gigawatt an Land erreicht werden solle. Für dieses Jahr prognostizierte er den Erfolg in den Auktionen, diese zehn Gigawatt zu erreichen. Bei der Offshore-Windkraft stehe man kurz davor, 30 Gigawatt bis 2030 umzusetzen, vor allem durch Anlagen in der Nordsee. Habeck sprach von einer 180-Grad-Wende beim Ausbau der erneuerbaren Energien, auf die er stolz sei. Auch andere Persönlichkeiten der Branche meldeten sich zu Wort. Udo Bauer, Chef des niedersächsischen Windkraftanlagenherstellers Enercon, stimmte Habeck grundsätzlich zu, forderte jedoch eine bessere Infrastruktur, wie Brücken und Straßen, sowie effizientere Transportgenehmigungen. Er sah keine Engpässe in der Auftragslage und bekräftigte die Bereitschaft der Industrie zu liefern. Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hob den beeindruckenden Fortschritt in der Windindustrie hervor. Effizienzsteigerungen, Kostenreduktionen und die steigende Akzeptanz erneuerbarer Energien seien beachtlich. Sie betonte die Wichtigkeit von Innovationen, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, um präzise Vorhersagen über Windgeschwindigkeit und Turbinenzustand zu ermöglichen. Eine Herausforderung bleibt die Stellenbesetzung in der Windindustrie, wie eine Umfrage der Industriegewerkschaft Metall Küste ergab. Trotz einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr haben 82,1 Prozent der Betriebe Stellenbesetzungsprobleme. Die Gewerkschaft warnte, dass der Fachkräftemangel den Ausbau der Windkraft beeinträchtigen könnte.