Im Rahmen eines Treffens der EU-Handelsminister ergriff Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Wort, um eindringlich auf die wachsende Spannungsdynamik im transatlantischen Zollstreit hinzuweisen. In einer aufsehenerregenden Rede warnte der Minister vor der abnehmenden Geduld der europäischen Länder. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass die Europäische Union über die notwendigen Ressourcen verfüge, um diesen Konflikt über einen längeren Zeitraum hinweg durchzustehen, wenn dies erforderlich sei. Laut Habeck liege die Verantwortung, eine Lösung herbeizuführen, nun bei den Vereinigten Staaten.
Der Grünen-Politiker äußerte zudem Besorgnis über die wirtschaftliche Lage der USA. Er prognostizierte, dass die Vereinigten Staaten angesichts steigender Inflation und der drohenden Gefahr einer Rezession in eine ernste finanzielle Schieflage geraten könnten. Diese wirtschaftliche Unsicherheit, so Habeck, könne sich nachteilig auf die Stabilität einer offenen Gesellschaft auswirken. Darüber hinaus zweifelte er an der Fähigkeit der USA, diese Herausforderungen über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgreich zu bewältigen, besonders dann, wenn Europa vereint und in Kooperation mit anderen betroffenen Nationen gegen die als „Zollwahnsinn“ bezeichneten Praktiken der Trump-Ära vorgehen sollte.
In Bezug auf mögliche Gegenmaßnahmen der Europäischen Union deutete Habeck an, dass die Bandbreite der zur Verfügung stehenden Optionen weit über die bloße Verteuerung von Produkten wie amerikanischem Whiskey, Motorrädern und Jeans hinausgehe. Er stellte in Aussicht, dass die EU weitere, bisher nicht offenbarten Maßnahmen in Erwägung ziehe, zögerte jedoch, die Details dieser Maßnahmen preiszugeben. Steuerliche und regulatorische Handlungen seien ebenfalls mögliche Alternativen, die derzeit einer gründlichen Prüfung unterzogen würden, erklärte Habeck. Diese strategische Geheimhaltung unterstreiche die Entschlossenheit der EU, flexibel und wirkungsvoll auf die Entwicklungen im transatlantischen Zollstreit zu reagieren.