Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen warnt davor, die anstehenden Neuwahlen mit naiven Erwartungen zu betrachten. Er betonte im Bundestag, dass viele von einer einfacheren Zukunft ausgehen, was jedoch als trügerisch anzusehen sei. Auch in Zukunft könne man mit komplexen Bündnissen rechnen, die von allen Beteiligten erhebliches Geschick im Schließen von Kompromissen verlangen. Eine zügige Regierungsbildung nach dem für den 23. Februar angesetzten Urnengang sei nicht garantiert. Die Grünen seien jedoch bestrebt, in dieser herausfordernden Phase die Handlungsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen.
Rückblickend erklärte der Kanzlerkandidat der Grünen, die bisherige Ampel-Koalition habe aus Parteien mit stark divergierenden ideologischen Hintergründen bestanden. Eine entscheidende Erkenntnis aus dieser Zeit sei gewesen, dass alle Beteiligten in der Lage sein müssten, über ihren eigenen Schatten zu springen. Die Grünen hätten in den vergangenen drei Jahren mehrfach den Weg der Kompromisse beschritten, oftmals sogar an die Grenze der Selbstverleugnung.
In Richtung der FDP sprach Habeck eine klare Einladung aus: Wer als Koalitionspartner mit dem eingeschlagenen Weg unzufrieden sei, sollte ernsthaft erwägen, das Bündnis zu verlassen. Versuche, die Koalition von innen heraus zu destabilisieren, seien keine akzeptable Option.