Auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck reiche Schwellenländer dazu aufgerufen, sich an den finanziellen Klimahilfen für ärmere Staaten zu beteiligen. Er betonte, dass gerade Länder wie China, Saudi-Arabien und Katar in den letzten Jahrzehnten erheblich vom Geschäft mit fossilen Brennstoffen profitiert hätten. Die "astronomischen Summen", die diesen Ländern zugeflossen seien, sollten laut dem Grünen-Politiker verstärkt genutzt werden, um den am stärksten von der Erderwärmung Betroffenen zu helfen. Dies sei, so Habeck, eine "sehr konsistente Logik."
Gleichzeitig forderten alle Entwicklungsländer auf der UN-Konferenz in Baku, dass die Industriestaaten mindestens 1.300 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimafinanzierungen mobilisieren sollen – eine Summe, die das derzeitige Volumen um ein Vielfaches übersteigt. Die Europäischen Union zeigte sich grundsätzlich bereit, mehr Mittel bereitzustellen, pocht jedoch darauf, dass auch wohlhabende Schwellenländer ihren Anteil leisten. Trotz wirtschaftlicher Stärke gelten diese nach einer älteren UN-Kategorisierung immer noch als Entwickungsländer und damit als Empfängerländer.
Habeck stellte ebenfalls klar, dass die Ära fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas dem Ende zugeht. Der Übergang zu erneuerbaren Energien sei unumkehrbar, da mittlerweile 85 Prozent der neuen Energieinvestitionen in diesen Bereich fließen. Dass die fossile Industrie und ihre Lobbys versuchen, diesem Wandel entgegenzustehen, sei angesichts der bisher stabilen Geschäftsmodelle zwar erwartbar. Dennoch sprechen die Märkte und die aktuellen Investitionstrends eine deutliche Sprache.