Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, hat sich in einem Interview mit 'Zeit online' deutlich für eine präzise Zweckbindung des geplanten Sondervermögens zur Infrastruktur durch Union und SPD ausgesprochen. Er betonte die Notwendigkeit, dass jede Maßnahme im Rahmen dieses Vermögens mit dem Ziel verknüpft sein solle, das Wirtschaftswachstum in Deutschland nachhaltig zu fördern. Im Sondierungspapier von Union und SPD ist sowohl eine Lockerung der in der Verfassung festgeschriebenen Schuldenbremse zur Anhebung der Verteidigungsausgaben vorgesehen, als auch die Schaffung eines 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens zur schuldenfinanzierten Verbesserung der Infrastruktur. Diese Schritte sind nicht unumstritten. Insbesondere die Grünen kritisieren, dass Union und SPD mit dem Sondervermögen auch ihre Wahlversprechen, wie die Ausweitung der Mütterrente oder die steuerliche Entlastung des Gaststättengewerbes, finanzieren könnten. Günther forderte, Investitionen müssten sich strikt auf den Aufbau von Innovationen und technologischen Fortschritten konzentrieren, um ein substanzielles Produktionswachstum zu erzielen, welches auch im Koalitionsvertrag festgehalten werden solle. Dies sei essentiell, um die Glaubwürdigkeit der Union in dieser Thematik nicht zu gefährden. Der Ministerpräsident warnte gleichzeitig vor den finanziellen Auswirkungen kostspieliger Wahlversprechen und insbesondere vor der geplanten Erweiterung der Mütterrente durch die CSU. Angesichts der langfristigen Herausforderungen im Rentensystem sei ein solches Vorhaben wenig hilfreich und eher hinderlich, die Rentenproblematik adäquat zu bewältigen.
Politik
Günthers Aufruf zur Klarheit bei Sondervermögen für Infrastruktur
