Diageo setzt große Hoffnungen auf sein führendes Stout-Bier Guinness, das kürzlich auch in einer alkoholfreien Variante gepusht wird. Doch anhaltende Preissteigerungen stoßen bei einigen Kunden im Vereinigten Königreich auf Unmut und lassen Konkurrenten aufhorchen, darunter Heinekens Murphy's.
Obwohl Guinness ein Lichtblick in den Einnahmen des weltgrößten Spirituosenherstellers darstellt, hat der Rückgang der Verkäufe anderer Kernmarken wie Johnnie Walker in gewissen Märkten zu einer Gewinnwarnung im letzten Jahr geführt. Der Erhalt der positiven Entwicklung von Guinness steht daher im Fokus der Wachstumsstrategie von Diageo. Zukünftige Schritte könnten die Einführung von Guinness 0.0 als Fassbier in britischen Pubs umfassen, derzeit wird dies in London getestet.
Jahrelanges Wachstum weckt jedoch das Interesse von Konkurrenten wie Anheuser-Busch InBev, die ernsthafte Mitbewerber werden wollen. Gleichzeitig sorgen die Preiserhöhungen von Guinness für Unmut bei Pächtern wie Shane Ranasinghe, der mit seinen Mitbetreibern auf alternative Marken wie Murphy's setzt, um Guinness' Marktposition herauszufordern.
Ranasinghe bietet Murphy's neben Guinness in seinen Pubs an und hebt im Preisvergleich den günstigeren Preis von Murphy's hervor. "Wir dachten uns, geben wir ihnen [Diageo] Konkurrenz," erläutert er, trotz anfänglicher Schwierigkeiten sei mittlerweile ein Viertel der verkauften Stout-Biere Murphy's.
Solche Beschwerden finden zunehmend Gehör, und als weiteres Ärgernis werden auch Einschränkungen bei Zubehör und technischer Unterstützung von Diageo genannt. Dennoch bleibt Guinness der beliebteste Stout, aber Marktlücken ermöglichen Konkurrenten wie Heineken, stärker Fuß zu fassen und den britischen Stout-Marktanteil auszubauen.
Laut British Beer and Pub Association wuchs der Stout-Umsatz im Vereinigten Königreich 2023 um 12% und ist seit November 2021 monatlich gestiegen, angeführt von Guinness. Das Vereinigte Königreich ist der weltweit größte Markt für Stout, mit einem Marktwert von 971 Millionen Dollar im Jahr 2023, so die Getränke-Marktforschungsfirma IWSR.