30. November, 2024

Pharma

GSK erzielt Einigung in Zantac-Rechtsstreit: Milliardenvergleich auf dem Weg

GSK erzielt Einigung in Zantac-Rechtsstreit: Milliardenvergleich auf dem Weg

Der britische Pharmakonzern GSK hat bedeutende Fortschritte in seinem langwierigen Rechtsstreit in den USA erzielt. Am Mittwoch wurden Vereinbarungen mit zehn Klägerkanzleien getroffen, die rund 80.000 Produkthaftungsklagen gegen GSK wegen des Medikaments Zantac vertreten. Diese Klagen machen beeindruckende 93 Prozent aller noch anhängigen Verfahren im Zusammenhang mit Zantac (Ranitidin) aus.

GSK hat zugestimmt, bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar zur Beilegung der Ansprüche zu zahlen, vorausgesetzt, bestimmte Kriterien zur Berechtigung und Teilnahme werden erfüllt. Im Juli hatte ein Richter in Delaware einen Berufungsantrag von GSK und anderen Pharmaunternehmen abgewiesen, der die Weiterführung von über 70.000 Klagen verhindern sollte, die behaupten, das Sodbrennmittel Zantac verursache Krebs.

Die betroffenen Kanzleien empfehlen ihren Mandanten, die Vergleichsbedingungen anzunehmen, die bis zur ersten Hälfte 2025 vollständig umgesetzt sein sollen, wobei die Bedingungen selbst vertraulich bleiben. Neben den Übereinkünften vor den staatlichen Gerichten hat GSK einer grundsätzlichen Zahlung von 70 Millionen US-Dollar zugestimmt, um eine separate qui tam-Beschwerde, die ursprünglich von Valisure eingereicht wurde, beizulegen. Diese Vereinbarung steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der endgültigen Genehmigung durch das Justizministerium.

Obwohl diese Vergleiche erzielt wurden, hat GSK weder in den Fällen vor den staatlichen Gerichten noch in der qui tam-Angelegenheit eine Haftung eingeräumt. Das Unternehmen vertritt weiterhin die Auffassung, dass wissenschaftliche Beweise die Ansprüche, wonach Ranitidin das Krebsrisiko erhöht, nicht stützen. GSK sieht in diesen Einigungen eine Chance, langfristige finanzielle Unsicherheiten zu vermindern und die Möglichkeit langwieriger Rechtsstreitigkeiten zu reduzieren.

Folglich plant GSK, in den Finanzberichten des dritten Quartals 2024 eine Belastung in Höhe von 1,8 Milliarden Pfund (2,3 Milliarden US-Dollar) auszuweisen. Diese Belastung soll die Vergleiche vor den staatlichen Gerichten, die qui tam-Einigung und die verbleibenden 7 Prozent der anhängigen Klagen abdecken.