In der idyllischen Gemeinde Grünheide bei Berlin kochen die Emotionen hoch: Umweltaktivisten aus dem Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ setzen ihre Proteste gegen die geplante Werkserweiterung des US-Autobauers Tesla fort. Angekündigt ist ein farbenfrohes, familienfreundliches Protestfest auf der Festwiese, begleitet von einem erneuten Polizeieinsatz. Schon vor Kurzem hatten Aktivisten durch die Besetzung eines Baggers nahe des Werks von Elon Musk für Aufmerksamkeit gesorgt, um gegen die umfangreichen Erdarbeiten im umliegenden Wald zu demonstrieren. Die Umgestaltung des nahegelegenen Bahnhofs Fangschleuse durch die Deutsche Bahn und Teslas Pläne zur Erweiterung des Werks um einen Güterbahnhof und neue Lagerflächen sind zentrale Kritikpunkte der Bürgerinitiative Grünheide. Deren Vorsitzende, Manu Hoyer, spricht sich vehement gegen die kürzlich genehmigten Baumfällungen im September aus. Diese Maßnahmen stehen im Widerspruch zu den Ergebnissen einer Bürgerbefragung, die sich gegen den Ausbau der Anlagen ausgesprochen hatte. Tesla begegnet der Kritik mit dem Argument, dass der Wasserverbrauch des Werks mittlerweile reduziert wurde und keine Verschmutzungsgefahr bestehe. Das Agrar- und Umweltministerium verteidigt die Fällungen mit dem Verweis auf umfassende fachliche Prüfungen, die bestätigt hätten, dass Schutzmaßnahmen für die Tierwelt wie Fledermäuse gewährleistet seien. Der Landesforstbetrieb Brandenburg bleibt jedoch Eigentümer der betroffenen Flächen. Während weiterhin Gespräche über einen Flächenkauf durch Tesla stattfinden, bleibt der Zeitpunkt eines möglichen Verkaufs nach wie vor ungewiss.