Die Grünen erleben derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung in der Mitgliederzahl. Innerhalb von lediglich fünf Tagen wurden über 5.000 Mitgliedsanträge verzeichnet – ein nie dagewesener Rekord, wie Pegah Edalatian, die politische Geschäftsführerin der Partei, mitteilt. Dieser erstaunliche Anstieg wird auf die jüngste Zusammenarbeit von Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz mit der AfD zurückgeführt, die viele potenzielle Neumitglieder schockierte.
Merz hatte im Bundestag einen Antrag zur Migrationsbegrenzung eingebracht, dessen Erfolg maßgeblich von den Stimmen der AfD abhing. Der Widerhall dieser Aktion hielt sich nicht bei einem einzelnen Antrag auf; ein weiteres migrationsbezogenes Gesetzesvorhaben fand aufgrund fehlender Unterstützung aus den Reihen von CDU/CSU und FDP keine Mehrheit.
Der Zulauf zeigt sich auch bei Wahlkampfveranstaltungen der Grünen, bei denen sich immer mehr Menschen für die politischen Ziele der Partei interessieren. Grüne Veranstaltungen mit Spitzenkandidaten wie Robert Habeck und Annalena Baerbock ziehen immer mehr Zuschauende an – so viele, dass die Partei nun größere Hallen buchen und zusätzlich Video-Wände aufstellen lässt, um allen Interessierten die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Dieses Phänomen des Mitgliederwachstums deutet auf eine anhaltende Trendwende hin, die bereits seit dem vergangenen November beobachtet wird und ebenfalls von Edalatian als "riesige Eintrittswelle" bezeichnet wird.