23. November, 2024

Unternehmen

Grünes Google? KI-Boom bedroht Umweltziele

Trotz fortschrittlicher Nachhaltigkeitsziele sieht sich Google mit steigenden Emissionen durch KI-getriebene Expansion konfrontiert.

Grünes Google? KI-Boom bedroht Umweltziele
Google hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis 2030 netto null Emissionen zu erreichen.

Google, bekannt für seine innovativen Technologien und Umweltinitiativen, steht vor einer zunehmend schwierigen Herausforderung: Die steigende Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) bedroht das ambitionierte Ziel des Unternehmens, bis 2030 netto null Emissionen zu erreichen.

Der jüngste Umweltbericht des Technologieriesen offenbart einen alarmierenden Anstieg der Treibhausgasemissionen, hauptsächlich verursacht durch die Ausweitung seiner Rechenzentren, die lebenswichtig für die Unterstützung fortschrittlicher KI-Systeme sind.

Quelle: Eulerpool

Alarmierende Zahlen

In den letzten fünf Jahren sind Googles Emissionen um 48 Prozent gestiegen, ein Trend, der sich mit einer Zunahme um 13 Prozent im letzten Jahr fortsetzt. Besonders besorgniserregend ist der rapide Anstieg der energiebezogenen Emissionen, die 2023 um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben und nun ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen des Unternehmens ausmachen.

Die KI-Wachstumskrise

Während Google weiterhin Milliarden in KI investiert, erkennen Klimaforscher und Analysten zunehmend die negativen Umweltauswirkungen dieser technologischen Entwicklung.

Der steigende Stromverbrauch von Googles Rechenzentren, der laut Unternehmensangaben etwa 7-10 Prozent des globalen Stromverbrauchs von Rechenzentren entspricht, könnte bald das derzeitige Energieangebot übersteigen.

Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für das Stromnetz dar, sondern unterstreicht auch die Dringlichkeit, die Expansion von KI mit erneuerbaren Energiequellen zu synchronisieren.

Strategien zur Emissionsminderung

Trotz der düsteren Aussichten bleibt Google seiner Vision einer kohlenstofffreien Zukunft verpflichtet. Kate Brandt, Chief Sustainability Officer bei Google, betont, dass das Unternehmen intensiv an Lösungen arbeitet, um seine Emissionen zu senken.

Dies umfasst den Abschluss neuer Verträge für saubere Energie und die Entwicklung von KI-gestützten Klimaschutzlösungen. Jedoch räumt das Unternehmen ein, dass die "Beendigung" einiger Projekte für saubere Energie im Jahr 2023 zu einem Rückgang der verfügbaren erneuerbaren Energien geführt hat.

Googles Bestreben, bis 2030 netto null Emissionen zu erreichen, bleibt eine extrem ambitionierte Aufgabe. Während der Konzern auf die enormen Möglichkeiten hinweist, die KI für den Klimaschutz bietet, ist der steigende Ressourcenbedarf ein ernsthaftes Hindernis.