27. September, 2024

Politik

Grüner Umbruch: Parteispitze tritt zurück

Grüner Umbruch: Parteispitze tritt zurück

Fehler einzugestehen, gehört wohl zu den größten Herausforderungen für Politiker. Dies wird durch den Rücktritt der Grünen-Spitze eindrucksvoll verdeutlicht. Die Ökopartei musste nicht nur in Ostdeutschland zahlreiche, teils krachende Niederlagen einstecken, was nun zur folgerichtigen Entscheidung der Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour sowie des gesamten Vorstands führte.

Der Rücktritt der Grünen-Spitze sollte eigentlich Anlass zur Besinnung und Selbstkritik sein. Doch die verbliebenen Spitzenpolitiker, allen voran die Fraktion im Bundestag, scheinen stattdessen Selbstgerechtigkeit zu demonstrieren. An grüner Politik gebe es nichts auszusetzen, so der Tenor, allein die unwirtlichen Umstände und die klimafeindliche Einstellung der Wähler seien verantwortlich für das schlechte Abschneiden.

Auch wird klar: Innerparteiliche Kritik ist nicht erwünscht. Besonders betroffen ist der Vorstand der Grünen Jugend, der die Haltung vertritt, dass die Partei in der Regierungsverantwortung zu viel von ihrer ursprünglichen Identität eingebüßt hat. Für diese Kritik werden die jungen Stimmen allerdings fast schon wie Außenseiter behandelt, was die Spaltung innerhalb der Partei weiter vertieft.