Rekordleistung trotz Unbeständigkeit
Die jüngsten Zahlen aus der deutschen Energiebilanz lesen sich wie ein Siegeszug der Erneuerbaren: Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) stammten im ersten Halbjahr 2024 knapp 58 Prozent des deutschen Stroms aus nachhaltigen Quellen.
Ein bemerkenswerter Anstieg, verglichen mit den 52 Prozent des Vorjahres. Dieser Trend unterstreicht Deutschlands führende Rolle im globalen Streben nach einer nachhaltigeren Energiezukunft.
Ein Blick auf die Zahlen
Die Windenergie trug mit 24 Prozentpunkten den größten Anteil bei, gefolgt von Photovoltaik mit 14 Prozentpunkten. Biomasse, Wasserkraft und Offshore-Windenergie steuerten ebenfalls signifikant zur Gesamtbilanz bei.
Die Solarenergie zeigt dabei die stärksten Zuwächse – im Juni 2024 generierten Photovoltaikanlagen erstmals mehr als 10 Milliarden Kilowattstunden in einem Monat.
Herausforderungen trotz Fortschritt
Obwohl diese Zahlen beeindruckend sind, betonen Experten die Notwendigkeit, die Volatilität von Wind- und Solarenergie durch zusätzliche Technologien zu kompensieren.
„Denn trotz der erfreulichen Zahlen: Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht konstant. Wir brauchen gesicherte Leistung für Systemdienstleistungen und Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht“, sagte Andreae.
Diese seien entscheidend, um die Versorgungssicherheit während sonnen- und windarmer Perioden zu gewährleisten und die Netzstabilität zu unterstützen.
Langfristige Visionen
Frithjof Staiß vom ZSW sieht in den aktuellen Entwicklungen einen Beleg dafür, dass eine nahezu vollständig erneuerbare Stromversorgung bis 2035 möglich ist. Dieser Optimismus wird auch von der Industrie geteilt, die zunehmend auf eine klimaneutrale Produktion hinarbeitet.
Ein stabiles Fundament für die Zukunft
Deutschlands Energiepolitik zeigt, dass ambitionierte Ziele im Bereich der Erneuerbaren nicht nur notwendig, sondern auch erreichbar sind.
Die neuesten Zahlen könnten als Blaupause für andere Nationen dienen, die nach effektiven Strategien zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen suchen.
Doch der Weg ist lang und erfordert ständige Innovation und Anpassung, besonders in einem Energiemarkt, der sich rapide verändert.