08. Oktober, 2024

Grün

Grüner Stahl: Innovationen im Stahlsektor im Kampf gegen den Klimawandel

Grüner Stahl: Innovationen im Stahlsektor im Kampf gegen den Klimawandel

Die Herstellung von Stahl hat entscheidend zur modernen Welt beigetragen, ist jedoch auch für rund 10 Prozent der weltweiten jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Traditionelle Prozesse setzen bei der Umwandlung von Eisen und Kohle in Stahl erhebliche Mengen CO₂ frei. Doch grünere Alternativen sind bereits auf dem Vormarsch.

Dazu zählen das Recycling von Stahl sowie die Nutzung von Erdgaskraftwerken, welche die Emissionen um bis zu 70 Prozent reduzieren können. Der Einsatz dieser Methoden ist jedoch geografisch und materiell beschränkt. Während das Recycling dort Vorteile bietet, wo ausreichend Schrott verfügbar ist, erfordert die Erdgasroute hochqualitatives Eisenerz.

Eine weitere Methode, um den Emissionsausstoß zu reduzieren, sieht die Nutzung der Technologie "Carbon Capture, Utilization and Storage" (CCUS) vor. Diese kann Emissionen durch Modifikationen an kohlebefeuerten Anlagen um bis zu 90 Prozent senken. Allerdings bleibt der Einsatz teuer, wenn keine entsprechenden politischen Maßnahmen getroffen werden.

Innovative Ansätze könnten Emissionen signifikant reduzieren. Das schwedische Unternehmen Stegra setzt auf die Nutzung von grünem Wasserstoff und plant die Eröffnung einer weltweit ersten kommerziellen grünen Stahlanlage. Mit bereits verkauften Produktionskapazitäten an Automobilhersteller wie Mercedes-Benz und Porsche plant das Unternehmen, bis 2030 seine Produktion auf 5 Millionen Tonnen zu erweitern.

Im Gegensatz dazu setzt das US-amerikanische Unternehmen Electra auf die Eisenorelektrolyse. Dieses Verfahren könnte die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Methoden um bis zu 97 Prozent reduzieren. Electra hofft, bis Ende dieses Jahrzehnts mit der kommerziellen Produktion zu beginnen.

Die Herausforderung bei der Umstellung auf grünen Stahl liegt in der Kostenstruktur und der Wirtschaftlichkeit. Unternehmen und Regierungen stehen vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen etablierten und neuen, risikobehafteten Technologien zu finden, um den CO₂-Ausstoß im Stahlsektor nachhaltig zu senken.