Wenige Wochen vor der Europawahl erhöht Ricarda Lang, Bundesvorsitzende der Grünen, den Druck auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
„Ich erwarte von Ursula von der Leyen, dass sie noch vor der Wahl ganz klar Position bezieht und sagt: keine Koalition mit Rechtsextremen im Europäischen Parlament“, sagte Lang.
Sie fordert eine entschiedene Distanzierung von der Möglichkeit einer Koalition mit der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) im Europäischen Parlament, zu der auch die kontroverse Fratelli d‘Italia gehört.
Grenzen der politischen Allianzen
Trotz wachsender Sorge über rechtsextreme Strömungen innerhalb Europas hat von der Leyen eine Zusammenarbeit mit der EKR-Fraktion nicht kategorisch ausgeschlossen.
Diese Haltung stößt insbesondere im linken Spektrum auf Unverständnis und Kritik, da sie die Tür für Kooperationen mit Parteien öffnet, die extrem rechte Ideologien vertreten.
Rechte Gruppierungen im Fokus
Die politische Landschaft Europas zeigt sich zunehmend polarisiert. Im Europäischen Parlament verstärkt sich die Präsenz rechtsextremer Parteien, was die Bildung stabiler und moderater Mehrheiten erschwert.
Die Fraktionen wie die EKR und die Identität und Demokratie (ID) stehen dabei im Zentrum der Kontroversen, insbesondere nach dem Ausschluss der AfD-Abgeordneten aufgrund extremistischer Äußerungen eines ihrer Mitglieder.
Strategisches Manöver von Le Pen
Die von Lang angesprochene Taktik Marine Le Pens, sich in Frankreich ein gemäßigteres Image zu geben, während sie gleichzeitig extremistische Positionen in ihrer Partei duldet, wirft Fragen auf bezüglich der Authentizität und der politischen Strategien rechter Parteien in Europa.
„Gleichzeitig sollte man nicht naiv sein und sehen, dass Marine Le Pen die Situation ausnutzt und versucht, sich innerhalb von Frankreich ein bürgerliches Image zu geben und über den rechtsextremen Kern ihrer eigenen Partei hinwegzutäuschen.“, so Lang.
Politische Klarheit gefordert
In einer Zeit, in der politische Stabilität und klare Wertvorstellungen immer wichtiger werden, steht von der Leyen vor der Herausforderung, ihre Position zu präzisieren.