Franziska Brantner, Chefin der Grünen, hat mit einer eindringlichen Mahnung an Friedrich Merz und die Unionspartei erinnert. Ihr Verweis auf das Vermächtnis von Wolfgang Schäuble könnte kaum treffender sein: Schäuble zu unterstellen, er würde sich angesichts der aktuellen Schuldenpolitik der Union im Grabe umdrehen, trifft die Partei empfindlich. Auch wenn diese Worte scharf sind, sind sie nicht ohne Grund so gewählt: Die Haushaltspolitik der Union steht unter Druck.
Merz steht nicht wegen taktischer Machtspielchen oder unerfahrener Verhandlungsführung in der Kritik, sondern aufgrund seines Umgangs mit Schulden. Währenddessen bleibt den Grünen die Erkenntnis nicht erspart, dass ein Scheitern des Finanzpakets katastrophale Auswirkungen hätte. Dies könnte innenpolitisch potenzielle Neuwahlen nach sich ziehen und außenpolitisch Deutschlands Rolle als geopolitisch zuverlässiger Partner schwächen.
Das Scheitern des Pakets würde ein verheerendes Signal senden. Deutschland könnte mit einer handlungsunfähigen politischen Führung dastehen – ein Umstand, der weder für die Grünen noch für die Union wünschenswert wäre. Auf dem politischen Parkett ist ein gemeinsames Ziel entscheidend: die wirtschaftliche und politische Stabilität des Landes zu wahren.