15. Januar, 2025

Politik

Grüne verteidigen Vorschläge für die Finanzierung der Sozialversicherung

Grüne verteidigen Vorschläge für die Finanzierung der Sozialversicherung

In einer engagierten Verteidigung gegenüber wachsender Kritik hat die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge den Vorstoß von Kanzlerkandidat Robert Habeck zur Reform der Sozialversicherungsfinanzierung unterstützt. Zukünftig sollen Einkünfte von Aktienanlegern zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen werden. Dröge betonte, dass in diesem Zusammenhang nicht „Menschen mit ein wenig Gespartem“ ins Visier genommen werden, sondern vielmehr eine zielgerichtete Besteuerung vermögender Investoren geplant sei. Die Grünen zeigen sich irritiert über die fehlerhafte Wahrnehmung der Debatte. Dröge kritisierte die verbreitete Ansicht, dass jeder Vorschlag, der die wohlhabendsten Bürger belaste, auch die weniger Begüterten verunsichere. Es ginge ausdrücklich um jene, deren Reichtum sie weder zur Arbeit zwinge noch auf Erwerbseinkommen basiere. Habecks Initiativen würden vor allem Millionäre treffen, deren finanzielle Sicherheit aus erheblichen Kapitaleinkünften resultiert. Seine Vision umfasst das Konzept einer Bürgerversicherung, die die Trennlinien zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung aufheben könnte. Habeck unterstrich, dass es hier um Gerechtigkeit gehe: Der gegenwärtige Status quo belaste vor allem die arbeitende Bevölkerung, die unter stetig steigenden Gesundheitskosten ächzt. Die Kritik blieb jedoch nicht einseitig. Habeck warf CDU/CSU und FDP vor, konstruktive Gegenvorschläge schuldig zu bleiben. Die Diskussion solle sich auf tatsächliche Probleme konzentrieren, anstelle defensiver Reaktionen auf mögliche Verunsicherung. Zu Details wie der Höhe von Freibeträgen äußerte er sich nicht konkret, da solche Fragen zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden müssen.