22. Oktober, 2024

Grün

Grüne Schubkraft: Bundesnetzagentur ebnet Weg für Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Grüne Schubkraft: Bundesnetzagentur ebnet Weg für Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die Energiewende nimmt weiter Fahrt auf: Die Bundesnetzagentur hat dem Bau eines umfangreichen Wasserstoff-Leitungsnetzes in Deutschland zugestimmt, wie Bundesenergieminister Robert Habeck in Berlin bekanntgab. Er stellte das Vorhaben als einen wichtigen Schritt in Richtung klimatfreundliche Zukunft dar. Er bemerkte, dass vom Konzept bis zur Genehmigung lediglich zweieinhalb Jahre vergingen – eine beachtlich kurze Zeitspanne.

Das geplante Leitungsnetz misst insgesamt 9040 Kilometer und ist damit kürzer als ursprünglich vorgesehen, um überflüssige Verbindungen zu vermeiden. Netzagentur-Präsident Klaus Müller erklärte nachvollziehbar, dass der Anschluss aller Bundesländer gesichert sei. Rund 60 Prozent des Netzes sollen durch die Umwidmung bestehender Erdgasleitungen realisiert werden, wobei die Erdgasversorgung dennoch stabil bleiben soll.

Im Rahmen des Projekts sollen jährlich bis zu 278 Terawattstunden Wasserstoff transportiert werden. Dies birgt großes Potenzial als klimafreundliche Energiequelle. Die Deutsche Energie-Agentur und andere Verbände zeigten sich erfreut über die Genehmigung, mahnten jedoch an, dass zusätzliche Verteilnetze erforderlich seien, um auch kleinere Unternehmen einzubinden.

Gleichzeitig wurde Kritik laut: Die Union beanstandete, dass der Süden Deutschlands, insbesondere Baden-Württemberg und Bayern, im aktuellen Plan von der Kerninfrastruktur ausgeschlossen bleiben könnte. CDU-Politiker Andreas Jung warnte vor einer 'Nord-Süd-Schieflage'. Habeck hielt dem entgegen, dass die Anbindung aller Bundesländer zunächst Priorität habe, doch Anpassungen weiterhin möglich seien.