Die Grünen zeigen sich unnachgiebig angesichts des geplanten Milliardenpakets von Union und SPD, das sowohl Verteidigungs- als auch Infrastrukturinvestitionen vorsieht. Katharina Dröge, Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, rief ihre Fraktion auf, das Paket in seiner gegenwärtigen Form abzulehnen. Sie deutete jedoch an, dass die Grünen bereit sind, den neuen Bundestag schneller einzuberufen, falls der Plan überarbeitet wird. Ein zentrales Anliegen der Grünen bleibt die Reform der Schuldenbremse. Unterstützung für eine solche Reform bekamen die Grünen auch von der Partei Die Linke. Hier wollen die Verhandlungen zügig beginnen, um Möglichkeiten auszuloten, gemeinsam die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik zu diskutieren. Allerdings betonte Franziska Brantner, Parteichefin der Grünen, dass sie nicht bereit seien, Wahlgeschenke von Union und SPD zu finanzieren, die auf Steuermitteln basieren. Union und SPD bleiben trotz der ablehnenden Haltung optimistisch. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigte sich offen für Verhandlungen mit den Grünen und bezeichnete deren Vorschläge als konstruktiv. Lars Klingbeil, SPD-Partei- und Fraktionschef, erklärte, dass er die Hoffnung auf ein erfolgreiches Verhandlungsergebnis nicht aufgegeben habe. Man strebe einen Konsens an, hinter dem sich die demokratische Mitte versammeln könne. Felix Banaszak von den Grünen kritisierte jedoch den politischen Stil von Union und SPD, indem er anmerkte, dass ein solches Vorgehen, bei dem nach gemeinsamen Vereinbarungen die nötigen Mehrheiten im Nachgang einfach erwartet werden, nicht akzeptabel sei. Zudem wurden seitens der Grünen spezifische Änderungen hinsichtlich der Klimaschutzmaßnahmen und eine Neuverteilung der Verteidigungsausgaben gefordert. Ein eigener Gesetzesentwurf soll dafür schnellstmöglich folgen. Ein potenzieller Kompromiss wird in der separaten Behandlung der Vorschläge zu Infrastruktur und Verteidigung gesehen. Diese könnten in unterschiedliche Gesetzesentwürfe aufgeteilt werden, um die Zustimmung der Grünen und der Linken zu erleichtern. Die Linke signalisierte keine grundsätzlichen Einwände gegen höhere Infrastrukturinvestitionen, doch bei Verteidigungsausgaben stoßen die Planungen auf Widerstand.
Politik
Grüne pochen auf Reform der Schuldenbremse und zeigen klare Kante gegen Union und SPD
