20. Oktober, 2024

Politik

Grüne Jugend: Neuer Wind mit vertrauten Forderungen

Grüne Jugend: Neuer Wind mit vertrauten Forderungen

Die Grüne Jugend hat auf ihrem Bundeskongress in Leipzig ein neues Führungsduo gewählt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Die 25-jährige Jette Nietzard konnte dabei rund 84,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Kurz darauf folgte die Wahl des 24-jährigen Jakob Blasel, der mit 74,6 Prozent Zustimmung in seine neue Rolle als Co-Vorsitzender eintrat. Beide Vorsitzenden forderten in ihren Antrittsreden einen verstärkten Einsatz für den Klimaschutz, eine humane Asylpolitik sowie soziale Gerechtigkeit und äußerten dabei scharfe Kritik an der Mutterpartei und der Bundesregierung. Insbesondere Blasel, ein bekanntes Gesicht der Fridays-for-Future-Bewegung und Student der Rechts- und Umweltwissenschaften, kritisierte die Ampel-Koalition für fehlende soziale Gerechtigkeit. Er mahnte, es sei nicht akzeptabel, bei wichtigen Themen wie der Wärmewende oder einem bezahlbaren Bahnverkehr zu versagen. "Wir werden nicht wegschauen, egal welche Kompromisse die Ampel für akzeptabel hält", machte er deutlich. Nietzard, die sich in Berlin für Geflüchtete engagiert, zeigte sich enttäuscht von den Grünen und forderte sie auf, keine faulen Kompromisse einzugehen. Mit deutlichen Worten wandte sie sich gegen Obergrenzen und betonte die Notwendigkeit von Menschenwürde. Sie forderte von den Grünen, ihrer Verantwortung für Menschenrechte, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gerecht zu werden. Der Rücktritt des alten Vorstands der Grünen Jugend im Vorfeld der Wahlen war von Kritik innerhalb der Organisation begleitet. Zu viel Anpassung an die Ampel-Koalition und ein fehlendes linkes Profil wurden als Gründe genannt. Der scheidende Vorstand um Svenja Appuhn und Katharina Stolla plant die Gründung eines neuen, linken Jugendverbands, was zahlreiche Mitglieder aus der Grünen Jugend dazu bewogen hat, dem Austritt zu folgen. Nichtsdestotrotz bleibt die Grüne Jugend fest entschlossen, die Grüne Partei zu beeinflussen. Auch wenn Teile der Parteijugend frustriert sind, plant das neue Führungsduo, die Partei als strategischen Partner zu betrachten, mit dem man um die besten Ideen und Strategien ringen muss.