24. Januar, 2025

Märkte

Grundkapital auf Null: Varta-Sanierungsplan stößt auf harte Kritik

Grundkapital auf Null: Varta-Sanierungsplan stößt auf harte Kritik

Nach der aktuellen Ablehnung von Beschwerden rund um den umstrittenen Sanierungsplan des Batterieherstellers Varta zeigt sich die Anlegergemeinschaft SdK enttäuscht. Anwalt Markus Kienle äußerte deutliche Kritik am aktuellen Rechtsmittelsystem, da das Landgericht Stuttgart alle Einwände verworfen und eine weitere Beschwerde nicht zugelassen hat. Die Kritik zielt vor allem auf die Effizienz des StaRUG-Gesetzes, das für eine reibungslose Restrukturierung krisengeplagter Unternehmen sorgen soll. Gemäß dem nun rechtskräftigen Sanierungsplan soll das Grundkapital von Varta auf null gesetzt werden, was die freien Aktionäre von jeglichen Investitionen ausschließt. Gleichzeitig wird ein Schuldenschnitt verfolgt und eine Entnahme von der Börse ohne Ausgleich für die Aktionäre angestrebt. SdK bereitet nun eine erneute Verfassungsbeschwerde vor, da bisherige rechtliche Schritte gescheitert sind und das Gericht wesentliche verfassungsrechtliche Bedenken nicht aufgegriffen habe. Besonders brisant sind die Pläne, nach der Sanierung neue Aktien ausschließlich für den Mehrheitseigner Michael Tojner und die Firma Porsche auszugegeben. Beide Investoren sind bereit, jeweils 30 Millionen Euro hierfür aufzubringen. Kritiker monieren, dass sich dieses Vorgehen vergleichsweise zum Fall des Autozulieferers Leoni auszeichnet, bei dem freie Aktionäre ebenfalls leer ausgegangen sind.