14. März, 2025

Wirtschaft

Großrazzia gegen Schwarzarbeit: Zoll leitet über 800 Verfahren ein

Großrazzia gegen Schwarzarbeit: Zoll leitet über 800 Verfahren ein

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls hat im Rahmen einer deutschlandweiten Razzia zahlreiche Ermittlungen aufgenommen. In einem massiven Einsatz waren am Donnerstag mehr als 3.000 Zöllnerinnen und Zöllner im Einsatz, um die Arbeitsverhältnisse von rund 6.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu überprüfen. Die Inspektionen umfassten über 700 Prüfungen von Geschäftsunterlagen bei Arbeitgebern, wobei der Schwerpunkt auf der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns lag.

Bereits während der Kontrollen wurden etwa 340 Strafverfahren eingeleitet, darunter mehr als 45 wegen Nichtabführens von Sozialversicherungsbeiträgen und rund 150 aufgrund von Arbeitsaufenthalten ohne gültigen Aufenthaltstitel. Zudem wurden rund 460 Ordnungswidrigkeitenverfahren eröffnet, von denen sich über 90 auf Verstöße gegen das Mindestlohngesetz bezogen.

Nach den bisherigen Auswertungen kamen weitere 1.800 Verdachtsfälle ans Licht, darunter etwa 600 potenzielle Mindestlohnverstöße. Diese Fälle werden nun weiterverfolgt. Besonders im Fokus der Kontrolleure standen Branchen mit erhöhtem Risiko für Schwarzarbeit, wie das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, Spielhallen, Massagesalons und Autowerkstätten.

Der gesetzliche Mindestlohn beträgt seit dem 1. Januar 2025 12,82 Euro brutto pro Stunde. Die Behörde betont, dass Arbeitnehmer Anspruch auf diesen Lohn haben und etwaige Absprachen unterhalb dieses Betrags ungültig sind und geahndet werden. Branchenmindestlöhne existieren zusätzlich in Bereichen wie der Pflege, Gebäudereinigung und verschiedenen Handwerksbranchen.