19. September, 2024

Politik

Größere Sprengsätze und massivere Brände in Libanon: Explosionsserie weitet sich aus

Größere Sprengsätze und massivere Brände in Libanon: Explosionsserie weitet sich aus

Nach den schweren Explosionen in Libanon am Mittwoch sind die Schäden weitaus größer als zuvor. Bei den neuen Anschlägen wurden funkgesteuerte Sprengsätze verwendet, die weitaus größer und schwerer waren als die zuvor explodierten Suchmelder. In einigen Fällen verursachten diese größeren Geräte auch verheerendere Brände, wie eine Analyse der New York Times auf Basis visueller Beweismaterialien zeigt.

Fotos und Videos vom Tatort belegen, dass die bei den Explosionen am Mittwoch verwendeten Kommunikationsgeräte fast dreimal schwerer waren als die am Dienstag eingesetzten. Während die Zerstörungen am Mittwoch nicht so flächendeckend waren wie die früheren, führten die größeren Sprengsätze zu mehr Großbränden, was auf eine höhere Sprengkraft schließen lässt.

Die libanesische Gesundheitsbehörde meldete, dass bei den Explosionen am Mittwoch mindestens 14 Menschen ums Leben kamen und mehr als 450 weitere verletzt wurden. Diese Zahlen stehen im Zusammenhang mit den Opfern vom Dienstag, als die Detonationen der Suchmelder zwölf Menschen töteten und über 2.700 verletzten.

Nach Angaben der libanesischen Zivilschutzbehörde brachen in mindestens 71 Wohnhäusern und Geschäften Brände aus, zudem wurden mindestens 18 Autos und Motorräder in Brand gesetzt.

Die Times identifizierte anhand von drei Fotos und einem Video das am Mittwoch verwendete Kommunikationsgerät als IC-V82, ein Funkgerät der japanischen Firma Icom. Es bleibt unklar, woher die Hisbollah die Geräte bezogen hat.

Einige der Geräte waren so stark beschädigt, dass ihre Rückseiten abgerissen wurden, was auf die gewaltige Sprengkraft hinweist. Andere Geräte wiesen sichtbare Schäden an der Vorderseite auf. Bereits 2022 wurde die Hisbollah mit dem IC-V82 in Verbindung gebracht, als die Gruppe „United Against Nuclear Iran“ vor der Nutzung von Icom-Geräten durch die Hisbollah warnte. Ein Kämpfer der Hisbollah wurde ebenfalls 2022 mit einem Icom-Funkgerät fotografiert.

Alexander Cardia trug zur Video- und Grafikproduktion bei.