Mit einem beispiellosen Einsatz haben rund 550 Zollbeamte und Steuerfahnder ein weitreichendes Netzwerk von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit ins Visier genommen. Im Mittelpunkt der Aktion stehen Räumlichkeiten und Baustellen in mehreren Bundesländern, darunter Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hauptzollamt Erfurt gaben bekannt, dass Steuerhinterziehung in organisierter Form der Anlass für die umfangreichen Ermittlungen ist.
Drei Personen wurden verhaftet, darunter zwei Männer, 28 und 47 Jahre alt, sowie eine 27-jährige Frau. Ihnen wird vorgeworfen, Bauleistungen mithilfe von Schwarzarbeitern erbracht zu haben. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen neun Hauptbeschuldigte, die Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten und Steuern hinterzogen haben sollen. Weitere 16 Personen stehen im Verdacht, bei diesen Machenschaften Beihilfe geleistet zu haben.
Die kriminellen Aktivitäten sollen seit 2018 bestehen, organisiert über ein Geflecht aus Scheinrechnungen, das von den Behörden als sogenanntes Kettenbetrugsgeflecht bezeichnet wird. Der finanzielle Schaden wird auf fast zehn Millionen Euro geschätzt. Im Rahmen der Durchsuchungen wurden neben großen Mengen an Bargeld auch zahlreiche Computer und Smartphones sichergestellt.