Die politischen Taktgeber in Deutschland schalten in den Verhandlungsmodus: Union und SPD haben die ersten Sondierungsgespräche zur Bildung einer schwarz-roten Bundesregierung in Angriff genommen. Schon am kommenden Freitag treffen sich Vertreter beider Lager, um grobe Linien und den zeitlichen Rahmen der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen zu besprechen, wie aus Parteikreisen durchgesickert ist. Die „Bild“ war in der Berichterstattung über den Termin federführend.
Mit jeweils neun Verhandlern treten die Parteien an. Die SPD lässt sich von prominenten Gesichtern wie den Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie den Ministern Boris Pistorius und Hubertus Heil vertreten. Ergänzt wird die Delegation durch Matthias Miersch, Bärbel Bas, Manuela Schwesig, Anke Rehlinger und Achim Post. Auf Seiten der Union führen CDU-Chef Friedrich Merz und der CSU-Vorsitzende Markus Söder die Verhandlungsriege an. Unterstützt werden sie unter anderem von Carsten Linnemann, Martin Huber, Thorsten Frei und Alexander Dobrindt.
Friedrich Merz visiert die Bildung einer stabilen Regierung bis Ostern an, trotz zu erwartender schwieriger Verhandlungen über heikle Themen wie Migration, Schuldenbremse und Ukraine-Politik. Der Wahlkampf hat sein Übriges getan, um das gegenseitige Vertrauen der Parteien zu belasten. Lautstarke Anschuldigungen rund um Zusammenarbeit und Rhetorik haben die Gräben nochmals vertieft.
SPD-Chef Klingbeil betont derweil die Ungewissheit der politischen Zukunft der SPD in einer möglichen Regierung. Den Parteimitgliedern soll die Entscheidung über einen Regierungseintritt überlassen werden, denn ein Automatismus existiert hier nicht.