Großbritannien strebt danach, die von Dienstleistungen geprägten Handelsbeziehungen mit den USA vor den von Donald Trump vorgeschlagenen umfassenden Zöllen zu schützen. Gleichzeitig versucht das Land, die Verbindungen zur Europäischen Union zu reparieren und die Handelsbeziehungen zu China zu pflegen.
Donald Trump, der im Januar ins Weiße Haus zurückkehren könnte, plant umfassende Zölle von 10% bis 20% auf nahezu alle Importe. Diese Ankündigung betrifft nicht nur Kanada, Mexiko und China, sondern könnte auch Großbritanniens wirtschaftlichem Wachstum im Wege stehen, das für die im Juli gewählte Labour-Regierung oberste Priorität hat. Großbritannien ist bestrebt, die bestehende Partnerschaft mit den USA auszubauen, da diese bereits ein Fünftel des britischen Handels ausmacht. Trotz erheblicher Herausforderungen sieht sich das Königreich gewappnet, da über zwei Drittel der britischen Exporte in die USA aus Dienstleistungen bestehen.
Jonathan Reynolds, der Geschäfts- und Handelsminister, betonte den britischen Einsatz für freien Handel und machte deutlich, dass Großbritannien nicht zögert, für offene und transparente Handelsbeziehungen einzutreten. Gleichzeitig steht das Land vor der Aufgabe, Handelshemmnisse mit der EU zu beseitigen.
Dank der Annäherungen der Labour-Regierung sehen sowohl London als auch Brüssel einen konstruktiven Neustart in den Beziehungen, wenngleich die Verhandlungen schwierig werden könnten. Vor allem die Mobilität junger Menschen soll im Fokus dieser Gespräche mit der EU stehen. Trotz der Herausforderungen im Hinblick auf ein Freihandelsabkommen mit den USA bleibt die Hoffnung auf sektorale Abkommen, die helfen könnten, ungewollte Zölle zu vermeiden.
Mit Blick auf China deutet Großbritannien eine größere Offenheit für die Zusammenarbeit an, auch wenn Trump in Erwägung zieht, Zölle zu erheben. Der britische Premierminister Keir Starmer traf Präsident Xi Jinping zuletzt auf dem G20-Gipfel, während Finanzministerin Rachel Reeves im nächsten Jahr einen Besuch in Peking plant. Die Balance zwischen den Handelsbeziehungen zu den USA, der EU und China könnte sich als herausfordernd erweisen und stellt das Vereinigte Königreich vor komplexe Entscheidungsprozesse.