Großbritannien hat angekündigt, der Ukraine 650 Luftabwehrraketen zu liefern. Diese maßgebliche Entscheidung wurde vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im deutschen Rheinland-Pfalz vom Verteidigungsministerium in London bekanntgegeben.
Der britische Verteidigungsminister John Healey wird das Luftabwehr-Paket im Wert von 162 Millionen Pfund (192 Millionen Euro) bei dem Treffen offiziell vorstellen. Diese Maßnahme wird hauptsächlich durch die jährliche britische Unterstützung für die Ukraine finanziert, die drei Milliarden Pfund (3,5 Milliarden Euro) umfasst.
"Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen", erklärte der Labour-Politiker Healey in einer Mitteilung.
Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast produziert. Sie können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden und erreichen Mach 1,5, was sie zur Abwehr einer großen Bandbreite von Bedrohungen, einschließlich Drohnen, gepanzerten Fahrzeugen und kleineren Schiffen, geeignet macht.
Nach einem Bericht des "Spiegel" wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen in Ramstein erwartet. Das Treffen wurde vom US-Verteidigungsminister Lloyd Austin initiiert und vereint rund 50 Staaten, darunter auch Deutschland. Wie bei früheren Treffen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern sind auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es handelt sich bereits um das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, die meisten fanden als Videokonferenz statt.
Der Westen unterstützt die Ukraine bei der Verteidigung gegen die russische Offensive, die seit dem 24. Februar 2022 andauert, unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.