Die britische Regierung hat angekündigt, den Ticketwucher auf dem Zweitmarkt einzudämmen. Ziel ist es, dem exzessiven Aufschlagen der Preise für Konzert- und Sportveranstaltungstickets, welches derzeitige Probleme wie beim Verkauf von Oasis-Tickets für 2025 aufdeckt, entgegenzuwirken. Vorgeschlagen wird eine Preisobergrenze, die entweder auf dem ursprünglichen Ticketpreis oder einem maximalen Aufschlag von 30 Prozent basiert.
Besonders im Fokus stehen professionelle Weiterverkäufer, die große Mengen an Tickets erwerben und diese mit erheblichem Profit weiterverkaufen. Die neuen Maßnahmen könnten sich negativ auf Plattformen wie Viagogo auswirken, die trotz Verbraucherschutzregelungen bereits Kritik erfahren haben. Viagogo hat auf die angekündigte Regulierung mit der Warnung vor einem möglichen illegalen Schwarzmarkt reagiert.
Das Konsultationsverfahren, das bis April 2024 läuft, umfasst zudem Vorschläge zur Begrenzung der Ticketanzahl, die Weiterverkäufer listen dürfen, sowie neue gesetzliche Verpflichtungen für Transparenz und Informationsgenauigkeit. Dies könnte durch schärfere Geldstrafen und Lizenzauflagen für Verstöße gegen Ticketing-Vorschriften ergänzt werden.
Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds betonte die Bedeutung fairer Preise, während Künstler wie Fatboy Slim dieser Entwicklung zustimmen. Währenddessen steht das dynamische Preismodell, das Ticketpreise je nach Nachfrage anpasst und von Ticketmaster genutzt wird, ebenfalls zur Diskussion. Die Betreiber argumentieren, dass dies Künstlern bessere Erlöse ermöglicht.
Mit einer Wertschätzung des Zweitmarkts von etwa 350 Millionen Pfund jährlich und 1,9 Millionen wiederverkauften Tickets in 2019, stellt die Regierung klar, dass mehr Transparenz und Schutzmaßnahmen notwendig sind, um den Ticketverkauf fairer zu gestalten.