07. Januar, 2025

Grün

Großbritannien auf dem Weg in die Wasserstoffzukunft: Herausforderung und Chance

Großbritannien auf dem Weg in die Wasserstoffzukunft: Herausforderung und Chance

Die jüngste Forschung diverser Einrichtungen rückt Wasserstoff in den Fokus der britischen Energiepolitik und mahnt zur Eile: Die britische Regierung soll dringend dafür sorgen, dass Investitionen in die Produktion von Wasserstoff, einschließlich Pipelines und Speicher, gesetzlich verankert werden. Um die bestehende Vorreiterrolle Großbritanniens – mit erfahrenen Projekten, Zugang zu natürlichen Ressourcen und seiner strategischen Position als internationaler Handelshub – zu wahren, sollten Antragsverfahren vereinfacht und damit zugänglicher gemacht werden. Mit einem umfassenden Energiemix könnte Großbritannien ein Ziel eines dekarbonisierten Netzes erreichen, das kostengünstigen Strom offeriert – auch zur Unterstützung von Elektrolyseuren, die grünen Wasserstoff herstellen. Dies soll die individuelle Last von Produzenten elektrolysebasierten Wasserstoffs nehmen. Parallel muss ein klarer Plan für die Versorgungskette entwickelt werden, einschließlich der Förderung der nächsten Generation von Arbeitskräften, um die erheblichen ökonomischen Vorteile aus einer stabilen inländischen Wasserstoffwertschöpfung zu maximieren. Zwar birgt grüner Wasserstoff, produziert allein mit Wasser und erneuerbaren Energien, ein großes Potenzial zur Emissionsreduktion in schwer electrifizierbaren Sektoren. Doch sind die Herstellkosten und logistischen Herausforderungen weiterhin beachtlich. BP bezeichnet Wasserstoff als zentralen Baustein eines Netto-Null-Emissionssystems – vor allem in Industrien wie Stahl, Eisen und Chemie sowie im Schwertransport sei sein Einsatz essentiell. Das Unternehmen setzt auf einen Zwillingsansatz, investiert in Projekte für sowohl blauen als auch grünen Wasserstoff und plant bis 2030 jährlich zwischen 0,5 und 0,7 Millionen Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoff zu produzieren. Die britische Vision zur Wasserstoffwirtschaft hängt von einem beständigen Bedarf, effizienter Produktion und einem robusten Transportnetz ab. Obwohl inzwischen 15 grüne Wasserstoffanlagen im Land existieren, steht eine massive Expansion bis 2030 mit 95 neuen geplanten Anlagen bevor. Siemens Energy beschreibt Wasserstoff als vielseitigen Energieträger zur Dekarbonisierung vieler Sektoren, während Großbritannien sein Wasserstoffkapazitätsziel für 2030 auf 10 GW verdoppelt hat. Dennoch bedarf es einer erheblichen Verstärkung der Infrastruktur. Projekte müssen effizient von bestehenden auf neue Betriebsmodelle umgestellt werden, während einige Vorhaben wie das Gigastack in Lincolnshire und das Statkraft in Pembrokeshire vorübergehenden Verzögerungen unterliegen. Auch große Wirtschaftsnationen, darunter Saudi-Arabien, treiben ambitionierte Investitionen in Wasserstoffprojekte voran. Trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen deutet das Potenzial darauf hin, dass die britische Wasserstoffstrategie entscheidende Impulse für die globale Energiewende liefern könnte.