Großbrand in Ostlondon: Mangelnde Brandschutzvorkehrungen behindern Rettungseinsatz

In den frühen Morgenstunden des Montags entfachte ein Großbrand in einem gemischt genutzten Gebäude in Ostlondon, wie die Londoner Feuerwehr in einer Erklärung mitteilte. Der Brand führte zur Evakuierung von mindestens 100 Personen. Obwohl die Ursache des Feuers noch unbekannt ist, rückten 225 Feuerwehrleute in 40 Löschfahrzeugen aus, nachdem der Alarm um 2:44 Uhr eingegangen war. Zwei Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Londoner Rettungsdienst auf X, ehemals bekannt als Twitter, bekannt gab. Das betroffene Gebäude, welches sowohl Wohn- als auch Gewerbenutzung hatte, wies laut Feuerwehrangaben zahlreiche Brandschutzmängel auf. Eine Planungsantragsauskunft von 2023 zeigt, dass das Gebäude in Dagenham, einem östlichen Stadtteil Londons, nicht regelkonformen Außenverkleidungen besaß. Diese Verkleidungen sollten auf den fünften und sechsten Etagen ersetzt werden, was auch den Einsatz von Gerüsten notwendig machte. Für viele erinnert diese Beschreibung an den verheerenden Brand im Grenfell Tower im Jahr 2017, bei dem 72 Menschen ums Leben kamen. Die Katastrophe gilt als das tödlichste Feuer des Landes seit über einem Jahrhundert. Im Grenfell Tower führte die Verwendung von leicht entflammbaren Fassadenverkleidungen und Dämmstoffen zur rapiden Ausbreitung des Feuers und war in vielen Ländern aufgrund der Brandgefahr illegal. Ein unabhängiger Bericht von 2017 stellte fest, dass britische Bauvorschriften „nicht zweckdienlich“ seien und gefährliche Spielräume für kostensparende Maßnahmen zuließen. Ein weiterer Bericht von 2019 kritisierte die Feuerwehr scharf und kam zu dem Ergebnis, dass einige Menschen im Grenfell Tower möglicherweise überlebt hätten, wenn die Feuerwehrleute und Notrufbetreiber sie nicht angewiesen hätten, in ihren Wohnungen zu bleiben. Die endgültige Untersuchung zum Grenfell-Brand wird nächsten Mittwoch veröffentlicht. Dies ist eine fortlaufende Geschichte.