18. Oktober, 2024

Crime

Großangelegter Betrug in Hannover: Kriminelle nutzen Postagenturen für illegale Geldgeschäfte

Großangelegter Betrug in Hannover: Kriminelle nutzen Postagenturen für illegale Geldgeschäfte

In Hannover ist eine Bande aufgeflogen, die sich Postagenturen zunutze machte, um mehr als 60 Millionen Euro aus kriminellen Aktivitäten zu waschen. Die Tätergruppe, bestehend aus EU-Bürgern, die extra für diesen Zweck angeworben wurden, nutzte Geschäfts- und Privatkonten für Bargeldabhebungen in beträchtlicher Höhe. Die Staatsanwaltschaft hat nun offengelegt, wie die Betrüger internationale Finanzagenten rekrutierten und diese Konten für Geldtransfergeschäfte missbrauchten, unter anderem in Verbindung mit Phishing-Angriffen und betrügerischen Internetgeschäften.

Die Vorgehensweise der Bande zeichnet sich durch eine neue Dimension krimineller Raffinesse aus: Da die Verdächtigen teils selbst Eigentümer der Postagenturen waren, blieben die ungewöhnlich hohen Bargeldtransaktionen lange unentdeckt. Normalerweise setzen solch voluminöse Abhebungen Sicherheitsmechanismen in Gang und erfordern eine Legitimation, die die Verdächtigen clever zu umgehen wussten.

Die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen 15 Beschuldigte, denen eine Bandbreite krimineller Delikte vorgeworfen wird, darunter Waffenrechtverstöße, Betrug, Geldwäsche, Steuerdelikte und Einbruchdiebstähle. Die Beamten deckten auf, dass das Geschäftsmodell der Gruppierung darauf beruhte, Nicht-Residenten für die Gründung von Scheinbaufirmen und die Eröffnung von Bankkonten zu gewinnen. Diese Firmen und Konten dienten jedoch lediglich als Fassade für die Transferierung illegaler Gelder.

Im Zuge der Ermittlungen konnten die Behörden Vermögenswerte in Höhe von rund 600.000 Euro sichern und Konten sowie Immobilien im Wert von etwa 400.000 Euro beschlagnahmen. Einige der Verdächtigen befinden sich derzeit in Gewahrsam und wurden nach polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.