07. Februar, 2025

Politik

Grönlands Unabhängigkeit: Ein neuer Impuls durch Trump

Grönlands Unabhängigkeit: Ein neuer Impuls durch Trump

Der US-Präsident Donald Trump hat mit seinen jüngsten Äußerungen zu Grönland für frischen Wind im seit Langem schwelenden Thema der Unabhängigkeit von Dänemark gesorgt. Die Politikwissenschaftlerin Maria Ackrén von der Universität von Grönland in Nuuk äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Trumps Besitzansprüche den Prozess der Loslösung vom Königreich Dänemark möglicherweise beschleunigen könnten. „Mindestens kann gesagt werden, dass Trump den Pfad zur Unabhängigkeit beschleunigt hat“, so Ackrén.

In den vergangenen Wochen hat Trump durch zahlreiche energische Kommentare wiederholt sein Interesse an der strategisch bedeutenden Insel bekundet. Entgegen seiner Vorgehensweise im Jahr 2019, als er ein Kaufangebot für Grönland unterbreitete, werden seine jüngsten Aussagen sowohl von Dänemark als auch von Grönland deutlich ernster genommen.

Diese unerwartete Dynamik fällt in eine Zeit, in der sich Grönland auf die Neuwahlen des Parlaments vorbereitet, die am 11. März stattfinden sollen. Der Premierminister Múte B. Egede hatte einen entsprechenden Beschluss im Parlament der Hauptstadt Nuuk initiiert. Themen wie die Unabhängigkeit und das Verhältnis sowohl zu Dänemark als auch zu Großmächten wie den USA werden den Wahlkampf prägen. Obwohl ein Referendum über die Unabhängigkeit laut Ackrén frühestens in 10 bis 20 Jahren erwartet wird, bleibt das Thema hochaktuell.

Grönland genießt derzeit eine weitgehende Autonomie, gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark. Die politischen Führungen in Nuuk und Kopenhagen unterstreichen in diesem Zusammenhang, dass die Entscheidung über die Zukunft Grönlands ausschließlich in den Händen der Grönländer liegen wird.