US-Präsident Donald Trump hat kurz vor der grönländischen Parlamentswahl mit seiner Ankündigung, erhebliche Investitionen in Aussicht zu stellen, für Wirbel gesorgt. Auf seinem Netzwerk Truth Social versprach er den Einwohnern der Insel sprudelnde Gelder aus den USA, die neue Arbeitsplätze schaffen und Grönland als US-Territorium wohlhabend machen könnten. Trump begleitete seine Einladung an die Bevölkerung, Teil der "großartigsten Nation der Welt" zu werden, mit der Aussicht auf eine glanzvolle Zukunft. Unterstützung erhielt er dabei von Tech-Milliardär Elon Musk, der die Botschaft auf seiner Plattform X teilte, womit er dem Vorstoß des Präsidenten zusätzlicher Reichweite verschaffte. Jedoch sind die Anreize, die Trump für Grönland propagiert, nicht unumstritten. Kritik kommt vor allem aus den Reihen der grönländischen Regierung. Regierungschef Múte B. Egede drückte seine Sorge über die derzeitige weltpolitische Lage und die aus seiner Sicht unberechenbare Natur des US-Präsidenten aus. Er betonte, dass Grönland Respekt verdiene und warf Trump vor, diesen seit Amtsantritt in Frage zu stellen. Die grönländischen Wähler zeigen unterschiedlichste Reaktionen auf die Aussagen Trumps. Während einige verunsichert sind, fühlen sich andere in ihrer grönländischen Identität bestärkt. Die jahrzehntelange Diskussion über eine mögliche Unabhängigkeit von Dänemark erhält durch die jüngsten Entwicklungen erneut Aufwind. Ulrik Pram Gad vom Dänischen Institut für Internationale Studien erwartet dennoch keine drastischen Folgen für den Wahlausgang. Er ist davon überzeugt, dass die meisten Wähler sich bereits eine Meinung zu Trumps Interessen gebildet haben. Entscheidend bleibt, ob Trumps Ankündigungen eher als Chance oder Bedrohung wahrgenommen werden, wobei letztere Interpretation den ursprünglichen Intentionen des Präsidenten entgegenwirken könnte.
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Grönland im Visier: Trumps Milliardenversprechen und eine ungewisse Zukunft
