Grifols ringt um Refinanzierung: Banken als letzte Hoffnung für den spanischen Pharmariesen

Der spanische Pharmakonzern Grifols steht angesichts eines auslaufenden 1,4-Milliarden-Euro-Verbindlichkeitspakets unter Druck, seine finanziellen Verpflichtungen neu zu ordnen. Inmitten zunehmender Sorgen von Anlegern über seine Zahlungsfähigkeit, führt das Unternehmen aktive Gespräche mit Banken, um im kommenden Jahr fällige Anleihen zu refinanzieren und eine revolvierende Kreditlinie zu verlängern. Nacho Abia, der Geschäftsführer von Grifols, erklärte in einem Telefoninterview, dass das Hauptziel die Refinanzierung der 370 Millionen Euro schweren Anleihen sei, die 2025 fällig werden. Während theoretisch eine Rückzahlung aus dem Cashflow möglich sei, wolle man finanzielle Engpässe vermeiden. Parallel dazu wird an der Verlängerung einer Kreditfazilität von 1 Milliarde Euro gearbeitet. Grifols, ein führendes Unternehmen in der Herstellung von Blutplasmaprodukten zur Behandlung von Krankheiten wie Hepatitis, erlebt nach dem gescheiterten Übernahmevorhaben durch Brookfield Asset Management erneut ein Augenmerk auf seine Finanzlage. Brookfield, das in Zusammenarbeit mit der Grifols-Familie das Unternehmen übernehmen wollte, musste sein Vorhaben nach einem abgelehnten Angebot in Höhe von 6,45 Milliarden Euro aufgeben. Kurz nach dem Bekanntwerden der Entscheidung von Brookfield stürzte der Aktienkurs von Grifols um bis zu 14% ab, bevor er sich leicht erholte. Die Verschuldung des Unternehmens betrug Ende des dritten Quartals insgesamt 9,2 Milliarden Euro. Trotz schrittweiser Verbesserungen in der Schuldenstruktur bleibt die geringe Fähigkeit zur Generierung von Cashflow ein zentrales Problem. Im Juni konnte Grifols aus einem Verkauf in China 1,7 Milliarden US-Dollar erlösen, um damit einen Teil der 2025 fälligen Schulden zu begleichen. Dennoch bleibt die Rückzahlung der im März 2025 auslaufenden Anleihen unsicher. Analysten, darunter Alvaro Lenze von Alantra, betonen, dass Grifols stark auf die Unterstützung der Banken angewiesen ist, um seine finanziellen Verpflichtungen zu bewältigen. CEO Abia zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass das Unternehmen die Banken von einer Unterstützung überzeugen kann, um somit die finanzielle Stabilität zu sichern.