Grifols, der spanische Pharmariese, hat in seiner jüngsten Privatplatzierung von Schulden in Höhe von 1,3 Milliarden Euro eine bemerkenswerte Klausel aufgenommen. Diese erlaubt es Brookfield Asset Management, das Geschäft vorzeitig zu refinanzieren – ein Hinweis darauf, dass die Möglichkeit für ein erneutes Übernahmeangebot durch den Vermögensverwalter weiterhin besteht.
Das Schuldeninstrument kann innerhalb von sechs Monaten nach seiner Begebung durch Brookfield oder eine Brookfield-geführte Gruppe zu einem Preis von 104 % und zuzüglich aufgelaufener Zinsen ausgelöst werden, wie von einer Quelle berichtet wird, die mit dem Geschäft vertraut ist.
Brookfields formelles Interesse an Grifols endete zwar vor zwei Wochen, als die private Beteiligungsfirma bekanntgab, ihre Übernahmepläne für das Unternehmen – bekannt für die Produktion von Blutplasma-basierten Therapien – auf Eis zu legen. Das neue Schuldenangebot stellt einen erneuten Versuch von Grifols-CEO Nacho Abia dar, den Investoren zu demonstrieren, dass das Unternehmen, trotz Herausforderungen durch Leerverkäufer wie Gotham City Research, seine Schuldenlast bewältigen kann.
Grifols emittierte die Anleihen, die im Mai 2030 fällig werden, zu einem Zinssatz von 7,125 % an eine Investorengruppe. Der Erlös ist größtenteils dafür vorgesehen, Anleihen, die bis Februar nächsten Jahres fällig werden, vollständig zurückzuzahlen sowie Kredite, die im November fällig sind, zu tilgen. Zudem wurde eine Verlängerung des bestehenden revolvierenden Kreditrahmens um 18 Monate bis Mai 2027 bekanntgegeben.
Die Struktur dieser Schulden ermöglicht Grifols eine deutlich größere Flexibilität im Falle einer Übernahme, als es bei ähnlichen Anleihen üblich ist. Private Platzierungen erlauben es Unternehmen, ihre Schulden schneller zu verkaufen als über traditionelle Refinanzierungswege, die aufwendige Vorbereitungen und Kreditbewertungen erfordern.
Brookfield schwieg zu weiteren Kommentaren, während Grifols nicht auf Anfragen antwortete.