Der spanische Pharmakonzern Grifols hat am Dienstag bekanntgegeben, dass das mögliche Angebot des kanadischen Investmentfonds Brookfield in Höhe von 6,45 Milliarden Euro das langfristige Potenzial des Unternehmens stark unterbewerte. Brookfield erwägt, ein öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten, das Grifols mit 10,50 Euro je A-Aktie und 7,62 Euro je B-Aktie bewertet, was einer Unternehmensbewertung von 6,45 Milliarden Euro entspricht.
Diese Offerte ist laut Brookfield nicht bindend, da das Unternehmen die Absicht hat, gemeinsam mit der Gründerfamilie von Grifols eine Übernahme zu erwägen, um das Unternehmen letztendlich von der Börse zu nehmen. Grifols teilte mit, dass der Vorstand noch am Dienstag zusammenkommen werde, um das potenzielle Angebot zu prüfen. Aufgrund der gegenwärtigen Bewertung sei man jedoch nicht in der Lage, den Aktionären eine Annahme zu empfehlen.
Im Laufe des Tages rutschten die Aktien von Grifols um 6 Prozent ab und verzeichneten damit einen der stärksten Rückgänge im spanischen IBEX-35-Index. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen etwa 30 Prozent seines Marktwerts verloren. Grund dafür sind Anschuldigungen des Short-Seller-Fonds Gotham City Research, Grifols habe Gewinne überbewertet und Schulden verschleiert, was das Unternehmen entschieden zurückwies.
Zusätzlich eröffnete ein Ermittlungsrichter am Obersten Gerichtshof Spaniens eine Untersuchung gegen Gotham City Research, da genügend Beweise für mögliche Verstöße gegen Markt- und Verbraucherschutzgesetze gefunden wurden.