Der griechische Schiffahrts- und Energie-Mogul Vardis J. Vardinoyannis, der als Schlüsselfigur in der griechischen Wirtschaft und als Überlebender eines terroristischen Anschlags bekannt war, ist im Alter von 90 Jahren in Athen verstorben. Seine Transformation der Mineralölgesellschaft Motor Oil Hellas zu einem der größten Unternehmen Griechenlands zeugt von seinem unternehmerischen Geschick. Geboren auf Kreta als eines von acht Kindern, verkörperte Vardinoyannis das klassische Bild eines griechischen Reeders, der sich zu einem einflussreichen Patron einer der mächtigsten Familien des Landes entwickelte. Nach seinem Abschluss an der Marineakademie begann er seine Karriere als Offizier, bis er aufgrund seines Widerstands gegen die Militärdiktatur von 1967 bis 1974 in den Ruhestand gezwungen und verbannt wurde. In den frühen 1970er Jahren trat er ins Familienunternehmen ein und initiierte ein weitreichendes Unternehmensnetzwerk, das unter anderem Schifffahrt, Banken, Hotels, Sportvereine, Zeitungen und Fernsehsender umfasste. Sein Engagement für die Robert F. Kennedy Human Rights Stiftung und diverse wohltätige Initiativen, viele davon anonym, zeigen seine philanthropische Hingabe. Der konservative Premierminister Kyriakos Mitsotakis würdigte Vardinoyannis für dessen unermüdliche Wohltätigkeitsarbeit und prägenden Einfluss auf die griechische Gesellschaft. 'Mit großer Trauer verabschiede ich mich von Vardis Vardinoyiannis', sagte Mitsotakis und hob dessen Mut und Dynamik im Geschäftsleben hervor. 1990 überlebte Vardinoyannis einen Anschlag der linksextremistischen Gruppe 17. November, der mit einem mit Sprengstoff und Antipanzerwaffen beladenen Auto auf ihn verübt wurde. Seine politische und finanzielle Macht verstärkte sich durch eine Partnerschaft mit dem saudischen Ölriesen Aramco in den 1990er Jahren, als Griechenland als EU-Mitglied neues wirtschaftliches Potenzial erreichte. Sein Leben war eng mit der Kennedy-Familie verbunden, was das Hochzeitsfest von Rory Kennedy in Griechenland im Jahr 1999 belegt. In späteren Jahren engagierte er sich zunehmend in Charity-Projekten, unterstützt von seiner Frau Marianna, einer UNESCO-Botschafterin und Leiterin einer Kinderkrebshilfe. Vardinoyannis hinterlässt seine fünf Kinder; Informationen zu den Beisetzungsarrangements stehen noch aus.