19. September, 2024

Politik

Griechenland fordert verstärkte EU-Hilfe für Grenzschutz

Griechenland fordert verstärkte EU-Hilfe für Grenzschutz

Die jüngsten Entwicklungen in der deutschen Migrationspolitik haben Griechenland dazu veranlasst, den Schutz seiner Grenze zur Türkei weiter zu verstärken. Hintergrund sind Rückführungen und verringerte Sozialleistungen für Asylsuchende, die zu einem potenziellen Anstieg von Migranten in Griechenland führen könnten. Die Zeitung 'Kathimerini' berichtet, dass Athen diese Entwicklungen mit Sorge beobachtet und zusätzliche EU-Hilfen fordert.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis äußerte bereits Kritik an den neuen Grenzkontrollen der deutschen Bundesregierung. Regierungssprecher Pavlos Marinakis betonte im TV-Sender Antena: 'Griechenland wird nicht der Boxsack anderer Länder sein.' Athen mache klar, dass es nicht bereit sei, die Folgen einer als schlecht empfundenen Migrationspolitik anderer europäischer Nationen zu tragen.

Zur weiteren Sicherung der Grenze plant Athen, den Zaun am türkisch-griechischen Grenzfluss Evros auszuweiten und mindestens 150 zusätzliche Grenzschützer einzustellen. Laut Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis schützen diese Maßnahmen nicht nur griechische, sondern auch europäische Grenzen, und Griechenland halte sich an die EU-Asylreform sowie an die Regeln des Schengen-Raums.

Trotz der Unterstützung durch die EU-Grenzschutzagentur Frontex, welche berichtet, dass die Zahlen der ankommenden Migranten in anderen Ländern zurückgingen, verzeichnet Griechenland einen Anstieg von fast 40 Prozent. Rund 37.000 Menschen kamen in diesem Jahr bereits nach Griechenland, die meisten von ihnen über die griechischen Inseln der östlichen Ägäis oder direkt aus Libyen nach Kreta.