06. Januar, 2025

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Grenzenlose Energie: Die USA als neuer Hoffnungsträger für Europas Gasversorgung

Grenzenlose Energie: Die USA als neuer Hoffnungsträger für Europas Gasversorgung

Inmitten der globalen Energieumstürze zeichnet sich eine neue Ära in der transatlantischen Zusammenarbeit ab. Während Europa sich von der Abhängigkeit von russischem Gas löst, entwickelt sich die USA zu einem zentralen Akteur, der bereit ist, die entstandene Versorgungslücke zu füllen. Die USA profitiert dabei von ihrer robusten Energieinfrastruktur und der weiteren Kapazitätserhöhung ihrer LNG-Exporte. Die Biden-Administration hatte kürzlich Genehmigungen für mehrere LNG-Exportprojekte auf Eis gelegt, besorgt über deren Auswirkungen auf Umwelt und die heimische Energiesicherheit. Dieses Projekt ist jedoch für ein Comeback bereit: Der gewählte Präsident Donald Trump plant, diese Pause zu beenden und damit erneut einen erheblichen Kurswechsel in der US-Energiepolitik zu initiieren. Zeitgleich hat die Ukraine zum Jahresbeginn den Transit von russischem Erdgas nach Europa eingestellt, was das Ende eines fünfjährigen Abkommens markiert. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland zeigten sich beide Seiten unerschütterlich gegenüber einer Fortsetzung der Vereinbarung. Das Vereinigte Europa sieht sich nun gezwungen, verstärkt auf LNG-Importe zu setzen. Schätzungen von Rystad Energy zufolge wird die EU etwa 7,2 Milliarden Kubikmeter Gas auf dem globalen LNG-Markt zukaufen müssen. In der aktuellen Umbruchphase könnten die USA langfristig von Europas Hingabe profitieren. Die ICF-Studie im Auftrag des American Petroleum Institute skizziert, dass die Investitionen in die Öl- und Gasinfrastruktur der USA bis 2035 auf einem stabilen Wachstumspfad bleiben werden. Technologische Fortschritte und wettbewerbsfähige Rohstoffpreise sind dabei die treibenden Kräfte. Ein investitionsintensive Zukunft bahnt sich an, mit einem prognostizierten Kapitalaufwand zwischen 1,06 Billionen und 1,34 Billionen Dollar von 2017 bis 2035. Die jährlichen Investitionen könnten sich demnach zwischen 56 Milliarden und 71 Milliarden Dollar bewegen, einschließlich vielfältiger Infrastrukturelemente wie Fördergeräte, Aufbereitungsanlagen, Pipelines und Exportterminals. Im Schatten dieser Entwicklungen rückt die Stärkung der Energiesicherheit in Europa durch solide US-Lieferungen in den Vordergrund, was für alle Beteiligten eine vielversprechende Aussicht bietet, während gleichzeitig die heimische Energiebranche der USA gestärkt wird.