Der Leasingspezialist GRENKE hat Anleger und Analysten gleichermaßen überrascht: Mit einem beeindruckenden Plus von fast einem Viertel im Leasingneugeschäft und einer optimistischen Prognose für das Gesamtjahr setzt das Unternehmen aus Baden-Baden ein starkes Signal. Die GRENKE-Aktie reagierte prompt und stieg am Mittwoch um 5,59 Prozent auf 25,50 Euro – ein Hoch seit etwa einem Monat.
Rekordziel fest im Visier
GRENKEs Vorstandschef Sebastian Hirsch zeigt sich zuversichtlich, in diesem Jahr ein Rekordergebnis im Leasingneugeschäft zu erzielen.
„Wir stehen kurz davor, unser ambitioniertes Ziel von mehr als drei Milliarden Euro Neugeschäft zu erreichen“, erklärte Hirsch in einer Mitteilung.
Mit 2,2 Milliarden Euro nach den ersten neun Monaten ist das Unternehmen auf einem klaren Kurs, die Marke von 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro zu knacken.
Besonders die Entwicklungen in Nord-/Osteuropa und Südeuropa stechen hervor. In diesen Regionen verzeichnete GRENKE im dritten Quartal ein Neugeschäftswachstum von jeweils einem Drittel.
Doch auch in den traditionellen Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz bleibt das Unternehmen stark. Das Neugeschäft stieg insgesamt um fast 25 Prozent auf 738,5 Millionen Euro, was die Analystenprognosen klar übertraf.
Wachstum durch Zinssenkungen gestützt
Für GRENKE sind es insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die den Wachstumstreiber bilden. Diese Kundengruppe nutzt die günstigeren Zinssätze, um verstärkt in neue Geschäftsausstattung wie Computer, Drucker oder Kassensysteme zu investieren.
Hirsch sieht in den jüngsten Zinssenkungen der Notenbanken einen entscheidenden Faktor für den aktuellen Aufschwung. „Wir sehen vermehrt Leasinganfragen, insbesondere für kleinere Anschaffungen“, so der Vorstandschef.
Neben klassischen IT-Geräten richtet sich GRENKE mittlerweile auch auf die Green Economy aus. Solaranlagen, Wasseraufbereitungssysteme und E-Bikes gehören zunehmend zum Leasingportfolio, was die strategische Neuausrichtung des Unternehmens hin zu nachhaltigeren Technologien unterstreicht.
Starke Profitabilität trotz unsicherem Marktumfeld
Ein weiterer Lichtblick ist die sogenannte Deckungsbeitrag-2-Marge, die im dritten Quartal von 16,5 Prozent auf 17,0 Prozent anstieg. Diese Kennzahl misst, wie profitabel das Unternehmen angesichts der Zinsentwicklungen mit seinem Neugeschäft ist. Mit einem Deckungsbeitrag von 125,8 Millionen Euro konnte GRENKE seine Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr um 29,1 Prozent steigern. Dies zeigt, dass das Unternehmen nicht nur stark wächst, sondern auch operativ effizient arbeitet.
Die Analysten von Warburg Research zeigten sich beeindruckt: Marius Fuhrberg lobte das „starke Neugeschäft“ und stellte fest, dass der Markt damit die Zweifel an der Erreichung der Jahresprognose ausräumen könne. „Das vierte Quartal, traditionell das stärkste für GRENKE, steht noch bevor“, betonte er und unterstrich die positive Perspektive für den weiteren Jahresverlauf.
Aktienrückkäufe beflügeln Kurs
Neben dem soliden operativen Geschäft sorgte auch der laufende Aktienrückkauf für positive Impulse. GRENKE plant, Aktien im Wert von bis zu 70 Millionen Euro zurückzukaufen, um das Vertrauen der Aktionäre zu stärken und die Kapitalstruktur zu optimieren.
Auch wenn das bisherige Volumen der Rückkäufe unter dem Maximalbudget liegt, wurde die Maßnahme positiv aufgenommen und trägt dazu bei, den Aktienkurs zu stützen.
Mit den starken Neugeschäftszahlen und der angekündigten Rückkaufaktion sendet das Unternehmen ein klares Signal: GRENKE befindet sich auf einem stabilen Wachstumspfad und blickt optimistisch in die Zukunft. Für Anleger und Investoren ist das ein Grund zur Freude – die Aktie kletterte auf ein Einmonatshoch und könnte weiter zulegen, wenn das vierte Quartal wie erwartet ebenfalls starke Zahlen liefert.