Der Leasingspezialist Grenke hat im dritten Quartal sein Neugeschäft deutlich ausgeweitet und bestätigt damit seinen Kurs Richtung Jahresziel. Vorstandschef Sebastian Hirsch hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt und strebt an, dieses Jahr einen Rekordwert im Leasingneugeschäft zu erreichen. Er sieht sich durch die jüngsten Zinssenkungen der Notenbanken bestätigt, die insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen einen neuen Investitionsschub verleihen könnten. Hirsch betont, dass die steigende Nachfrage nach der Finanzierung von Kleinstleasingprojekten bereits ein erstes Anzeichen dieser Entwicklung sei.
Positiv bewegt sich auch die Grenke-Aktie: Das im SDax gelistete Papier legte um 4,4 Prozent auf 25,20 Euro zu, nachdem es Anfang September aufgrund von Kritik der deutschen Finanzaufsicht Bafin an der Geldwäscheprävention der Tochter Grenke Bank Einbußen hatte hinnehmen müssen. Damals verstärkte der Rücktritt der Risikovorständin Isabel Rösler die Unruhe am Markt, obwohl das Unternehmen einen Zusammenhang mit den Bafin-Bemerkungen verneinte. Mit dem aktuellen Aufwärtstrend nähert sich der Kurs wieder dem Niveau vom Jahresanfang.
Im dritten Quartal stieg das Leasingneugeschäft im Jahresvergleich um knapp ein Viertel auf 738,5 Millionen Euro. Damit wurden die Erwartungen von Analysten erfüllt, die nach einem schwachen Vorjahresquartal mit einer deutlichen Steigerung gerechnet hatten. Sebastian Hirsch unterstrich die Zielsetzung eines Rekordneugeschäfts von über drei Milliarden Euro für das Jahr: „Wir haben unsere Ambition klar untermauert.“ Nach neun Monaten steht Grenke bereits bei 2,2 Milliarden Euro.
Die operative Marge des Leasingneugeschäfts, bekannt als Deckungsbeitrag-2-Marge, erhöhte sich von 16,5 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 17,0 Prozent. Diese Metrik zeigt, wie viel Gewinn Grenke aus den Zinsentwicklungen im Leasing- und Refinanzierungsgeschäft schöpfen kann. Im konkreten Zahlenwert kletterte der Deckungsbeitrag 2 um 29,1 Prozent auf 125,8 Millionen Euro.
Hervorzuheben ist das starke Wachstum in den Regionen Nord-/Osteuropa und Südeuropa, wo Grenke das Neugeschäft jeweils um ein Drittel ausweitete. Dennoch bleibt der deutschsprachige Raum – Deutschland, Österreich und die Schweiz – der zentrale Markt für das Unternehmen.
Grenke ist vor allem für das Verleasen von Geschäftsausstattung für kleine und mittlere Unternehmen bekannt. Hierbei zählen IT-Geräte wie Computer und Drucker, sowie moderne Green-Economy-Objekte wie Solaranlagen, Wasseraufbereitungssysteme und E-Bikes zur Angebotspalette.