Die Anteilsscheine des Leasingspezialisten Grenke sind am Mittwoch nach einer negativen Prognose dramatisch gefallen. Im frühen Handel stürzte der Kurs um bis zu 29 Prozent auf 18,14 Euro ab und näherte sich somit seinem Rekordtief von 17,99 Euro aus dem Oktober 2022. Die Aktien notierten zuletzt 24 Prozent niedriger bei 19,46 Euro und nahmen damit die rote Laterne im SDax ein. Ausschlaggebend für den Kursrutsch ist eine starke Reduzierung des Gewinnziels für das laufende Jahr, die das Unternehmen aufgrund steigender Zahlungsausfälle infolge verstärkter Unternehmensinsolvenzen vornehmen musste. Die neue Gewinnprognose liegt deutlich unter den Analystenerwartungen. Noch Anfang Oktober hatte Grenke mit robusten Zahlen aus dem Leasing-Geschäft Optimismus verbreitet. Ein Händler nannte die Ankündigung eine 'heftige Gewinnwarnung' und befürchtet deutlich niedrigere Konsensschätzungen für die kommenden Jahre. Marius Fuhrberg, Analyst bei Warburg, äußerte sich überrascht über den 'sprunghaften Anstieg der Verlustrate' und das gesenkte Ergebnisziel. Seine Kaufempfehlung für die Aktie bestätigte er jedoch trotz der neuen Entwicklungen. Im aktuellen Jahr verzeichnen die Grenke-Anteile damit ein Minus von rund 22 Prozent und gehören zu den schwächsten Werten im SDax. Seit ihrem Höchststand zu Beginn der Corona-Pandemie im Februar 2020 haben sie mehr als 80 Prozent ihres Wertes verloren.