Der britische Bäckereiriese Greggs hat angekündigt, die Preise für einige seiner beliebten Produkte, darunter Würstchen im Teigmantel, Kaffee und Donuts, zu erhöhen. Hintergrund dieser Entscheidung ist der Druck gestiegener Kosten, die teilweise an die Kundschaft weitergegeben werden müssen. So stieg der landesweite Preis für die traditionelle Wurstrolle um 5 Pence auf 1,30 Pfund. Dieser Betrag kann je nach Region unterschiedlich sein. Roisin Currie, die Geschäftsführerin von Greggs, erläuterte, dass das Unternehmen in diesem Jahr mit höheren Ausgaben konfrontiert sei, bedingt durch gestiegene Löhne für die Mitarbeiter sowie durch die Erhöhung des Arbeitgeberanteils an den Sozialabgaben. Rund zwei Drittel der Belegschaft profitierten Anfang 2025 von einer Lohnerhöhung um etwa 6 Prozent, erklärte Currie weiter. Obwohl dies eine positive Nachricht für die Angestellten sei, habe das Unternehmen einige Preise um 5 bis 10 Pence anpassen müssen. Während einige Produktpreise gestiegen sind, betonte die Geschäftsführerin, dass bestimmte Menüangebote, etwa zum Frühstück oder Mittagessen, unverändert geblieben sind. Greggs beimessen immer noch großen Wert auf günstige Angebote für die Kunden. Angesichts nicht auszuschließender weiterer Preisanstiege erklärte Currie, dass das Unternehmen weiterhin gegen inflationäre "Gegenwinde" ankämpfe. Zudem gehört Greggs zu den britischen Einzelhändlern, die in diesem Jahr mit einer höheren Steuerlast konfrontiert wurden, verursacht durch geplante Erhöhungen des nationalen Arbeitgeberanteils an Sozialversicherungsbeiträgen. Dies geschah, nachdem Greggs und mehr als 70 andere Unternehmen im vergangenen Jahr an die Finanzministerin Rachel Reeves appelliert hatten, dass Preissteigerungen unvermeidlich seien, solange sich Änderungen im Oktoberhaushalt abzeichneten. Die erhöhte Sozialbeitragslast werde den Gesamtkosten des Unternehmens etwa 1 Prozent an Inflation hinzufügen, so Currie. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnete Greggs im vierten Quartal ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent und erreichte 2024 erstmals einen Jahresumsatz von 2 Milliarden Pfund – ein Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings führte dieser Bericht zu einem Kursrückgang der Greggs-Aktien um mehr als 10 Prozent. Das Unternehmen aus Newcastle bemerkte zudem, dass das gesunkene Verbrauchervertrauen seit dem Sommer zu einer geringeren Kundenfrequenz und Ausgaben in den Innenstädten geführt habe. Dennoch zeigte sich Currie optimistisch, dass die Lohninflation den britischen Konsumenten mehr Kaufkraft verleihen könnte, was den Einzelhandel beleben sollte.